Sudan bekommt Bier-Brauerei

Sudan bekommt erste Bier-Brauerei seit 25 Jahren – Brau-Gigant schafft Arbeitsplätze und investiert 37 Mio. Dollar – Eigenes Bier für den Süd-Sudan

Der Frieden zwischen dem islamischen
Nord-Sudan mit dem nicht-islamischen Süden des Landes, hat eine sehr
positive Nebenerscheinung: Erstmals seit 25 Jahren wird es im Süd-Sudan
wieder eine Bierbrauerei geben. Der global Player SABMiller
http://www.sabmiller.com wird Anfang 2009 eine Brauerei in der Stadt
Dschuba eröffnen. Die letzte Brauerei wurde vor einem
Viertel-Jahrhundert nach der Einführung der Scharia geschlossen,
berichtet BBC-Online. Nach islamischem Recht ist das Bierbrauen nicht
gestattet.

„Wir werden nicht nur Alkohol konsumieren, sondern ihn auch produzieren.
Das ist eine sehr wichtige politische Botschaft in einem Land mit zwei
verschiedenen Systemen“, erklärt Samson Kwaje, Landwirtschaftsminister
des Süd-Sudan. Kwaja geht nicht davon aus, dass die Entscheidung, eine
Bierbrauerei zu eröffnen, negative Auswirkungen auf das Verhältnis mit
der Zentralregierung in Khartum haben werde. Seit dem Friedensschluss im
Jahr 2005 mussten die Bewohner Dschubas teures Importbier aus Uganda
trinken. SABMiller erwartet sich einen großen Markt für das neue Bier.
Das Unternehmen investiert insgesamt 37 Mio. Dollar zur Errichtung der
Brauerei, die dann 250 Menschen in der Region einen Arbeitsplatz geben
wird. In der Southern Sudan Beverages Limited, wie das Sub-Unternehmen
heißt, sollen neben dem Lager-Bier auch noch Softdrinks abgefüllt
werden. SABMiller überlegt sich, lokal produzierten Hopfen und Gerste
für das Bier zu verwenden.

Dschuba ist mit rund 170.000 Einwohnern die Hauptstadt des Bundesstaates
Zentral-Äquatoria und zugleich auch Hauptstadt der autonomen Region
Südsudan. Die Stadt, die rund 1.200 Kilometer von der sudanesischen
Hauptstadt Khartum entfernt am Westufer des Weißen Nils liegt, wird zur
Hälfte von Katholiken bewohnt. Während des heftig tobenden Bürgerkriegs
mussten die Bewohner zumeist selbst hergestelltes Sorghum-Bier trinken.
2005 wurde in einem Friedensabkommen die gesamte Region an die
Sudanesische Volksbefreiungsarmee (SPLA) übergeben. Wolfgang Weitlaner

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