Germanwings ist weiterhin auf steilem Wachstumskurs. Die Günstig-Airline hat sich im vergangenen Jahr 2005 so rasch entwickelt wie noch nie zuvor: Nach einer Steigerung der Passagierzahl von 2,4 auf 3,5 Millionen in den Jahren 2003 und 2004 wuchs die Anzahl der beförderten Gäste im letzten Jahr um 57 Prozent auf 5,5 Millionen. Auch für das laufende Jahr ist mit einer erwarteten Steigerung um mindestens 36 Prozent auf mehr als 7,5 Millionen die Zielmarke wieder ambitioniert gesetzt. Ihren Umsatz baute die Airline 2005 um 62 Prozent auf knapp 400 Millionen Euro aus, und nach einem Mitarbeiter-Wachstum von 62 und 42 Prozent in den beiden Jahren davor steigerte Germanwings die Zahl ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im vergangenen Jahr abermals um 44 Prozent auf fast 600.
2005 stand für die Fluggesellschaft auch im Zeichen des Flottenausbaus: Nach einer Steigerung von jeweils 67 und 50 Prozent in den Vorjahren wuchs die Zahl der Flugzeuge um weitere 47 Prozent auf 22 moderne Airbus-Jets zum Winterflugplan 2005/06. Mit der Bestellung von 18 fabrikneuen Airbus A319 in Idealkonfiguration für das No Frills Geschäft ist in den kommenden drei Jahren ein weiterer deutlicher Ausbau der Flotte möglich: 2008 sollen nach der Einflottung neuer Flugzeuge und dem Austausch von Fluggerät aus der aktuellen Flotte 35 Airbus-Flugzeuge für die Günstig-Airline im Einsatz sein.
Germanwings begann das Jahr 2006 mit einem Paukenschlag: Als erste reine No Frills Airline in Europa führte sie mit dem Boomerang Club ein Kundenbindungsprogramm ein. Der Günstig-Airline gelang es, dafür eine Low Cost spezifische Struktur zu entwickeln, die fast alle Vorteile eines klassischen Vielfliegerprogramms bietet, aber die Komplexität in der Verwaltung nicht erhöht. So wird der Boomerang Club einzig im Internet verwaltet: Mitglieder melden sich per Internet an, drucken sich ihre Mitgliedskarte selbst aus und buchen ihre Prämienflüge auch in einem gesonderten Bereich auf der Germanwings-Website. Ebenso effektiv ist der Boomerang Club aus Kundensicht: Bereits nach acht Return-Flügen winkt ein Hin- und Rückflug als Prämie. Die Zahl der Mitglieder schnellt seit dem Start am 18. Januar 2006 täglich weiter nach oben: Heute sind bereits rund 38.000 Mitglieder angemeldet – Germanwings hatte ursprünglich mit 50.000 Neuanmeldungen für das gesamte erste Jahr gerechnet.
Die Branche ist in Bewegung: Marktaustritte kleinerer Low Cost Airlines, Zusammenschlüsse, die enge Zusammenarbeit von Air Berlin und Germania sowie die Verbindung von dba und LTU sind Schritte in Richtung Marktkonsolidierung. Mit zwei neuen Standorten im vergangenen Jahr und einem kräftigen Ausbau des Angebotes ist Germanwings mit ihrem Angebot nunmehr flächendeckend in Deutschland vertreten. Mit ihrem attraktiven Streckennetz und ihrer Positionierung als Qualitätsairline im No Frills Segment und als Teil der Vollsortimenterstrategie der Lufthansa wird Germanwings auch in Zukunft ganz vorne im Markt mitspielen.
Während Germanwings im laufenden Jahr auf eine konsequente Weiterentwicklung an den bestehenden Standorten und den breiten Kapazitätsausbau durch Flugzeuge mit mehr Sitzen setzt, sollen 2007 weitere Standorte erschlossen werden. Dabei untersucht Germanwings auch Flughäfen im Ausland. Bei allen Wachstumsszenarien hat die Profitabilität erste Priorität. So plant Germanwings für 2006 die Steigerung des durchschnittlichen Sitzladefaktors und strebt eine Stabilisierung des Durchschnitterlöses pro Passagier auf einen guten Wert zwischen 60 und 80 Euro an.
Germanwings setzt auch weiterhin auf Partnerschaften und wird künftig eng mit Condor zusammen arbeiten: Beide Airlines verlinken ihre Internetseiten untereinander. Nach dem Start einer Marketing-Kooperation mit der britischen Fluggesellschaft bmibaby schloss sich die Günstig-Airline 2004 auch eng mit Centralwings, der No Frills Tochter der polnischen LOT zusammen. Neben gemeinsamen Marketing- und Vertriebsaktivitäten arbeiten beide Airlines vor allem im Bereich IT sehr eng zusammen. So profitiert Centralwings von dem hoch entwickelten Know-how der Germanwings und konnte innerhalb weniger Wochen mit einer bereits erprobten Verkaufsplattform an den Start gehen. Für das laufende Jahr hat sich Germanwings die Weiterentwicklung des paneuropäischen Wings-Konzepts vorgenommen und will weitere Partnerschaften nach dem Vorbild der Kooperation mit Centralwings schließen.
Auch der Bereich Affiliate Marketing, der in der Vergangenheit stetig an Bedeutung zugenommen hat, folgt künftig einer neuen Struktur: Germanwings behandelt nun alle Vertriebskanäle für den Verkauf von Flugtickets gleich. Bei dem neuen Vertriebsmodell enthält der Ticketpreis einen Aufschlag von zehn Euro, der dem Partner über das Online-Vertriebsnetzwerk zu großen Teilen ausgezahlt wird. Damit werden die Affiliate-Partner den Reisebüros gleichgestellt.
Zusätzlich ergibt sich für die Partner neues Potential, ihre Einnahmen im Affiliate Marketing deutlich zu steigern. Germanwings stellt zum Beispiel ihren Affiliate-Partnern eine Vielzahl neuartiger und universell einsetzbarer Werbemittel zur Verfügung. Die Affiliates sind außerdem auch stärker als bisher aufgefordert, durch kreative Mehrwertleistung wie Streckennetzinformationen, Darstellung und Abfrage verfügbarer Flüge oder Preis-Vergleichsmöglichkeiten auf ihren Seiten Werbung für die Günstig-Flüge zu machen. Für diese Beratungs- und Zusatzleistungen vergütet Germanwings zukünftig bis zu acht Euro pro Buchung.
Zu den Produktinnovationen im laufenden Jahr zählt auch eine speziell für Germanwings entwickelte Erweiterung des RundumSorglos-Pakets der Europäischen Reiseversicherung. Der Weiterflug-Schutz wird innerhalb der Flugbuchung auf der Germanwings-Website angeboten. Kunden können damit künftig bei selbst geplanten Anschlussreisen auch das Verspätungsrisiko für den Zubringerflug absichern. Damit erstattet die Reiseversicherung nachgewiesene Kosten für ein Ersatzflugticket bis zu 200 Euro, sofern der geplante Weiterflug durch die Verspätung eines Zubringerfluges nicht erreicht wird. Erstattungsfähig sind beim RundumSorglos-Paket mit Weiterflug-Schutz auch Aufwendungen für Unterkunft und Verpflegung bei einer Verspätung oder Annullierung des Germanwings-Flugs. Über Germanwings selbst sind nach wie vor wegen der erweiterten Komplexität keine Anschlussflüge oder Umsteigeverbindungen buchbar.