Weinlesebilanz 2008

Weinlesebilanz 2008
Prädikatsweingüter pokern bis zum Schluss

Die Weinlese 2008 ist zu Ende und die Prädikatsweingüter ziehen ein erstes Fazit. Der Weinherbst 2008 verlief nicht unproblematisch, verlangte von Winzern und Kellermeistern viel Fingerspitzengefühl und vor allem Nerven aus Stahl. Nur wer bis zum Schluss die Witterung ausgenutzt hat, konnte überdurchschnittliche Qualitäten in den Keller bringen.

Die VDP-Winzer der verschiedenen Weinbauregionen liefern ein recht homogenes Stimmenbild zum Jahrgang, lediglich in den südlichen Anbaugebieten stuft man den Jahrgang etwas höher ein, als im Rest der Republik. Die Winzer sind sich darin einig, dass es ein leicht überdurchschnittlicher Jahrgang ist: doch die edelsüße Spitze ist rar. Beerenauslesen und Trockenbeerenauslesen sind im Jahrgang 2008 selten zu finden.

Der neue Jahrgang hat vor allem im Weinberg seinen Winzern einiges abverlangt. Während der Sommermonate musste, bedingt durch die Witterung, viel Handarbeit in die Weinberge investiert werden. Die ertragsreduzierenden Maßnahmen, beginnend beim Rebschnitt über die Reduzierung der Trieb- und Traubenzahl bis zur Entblätterung, wurden am Ende belohnt. Die physiologische Reife trat vor allem in den nördlichen Anbaugebieten spät ein, so dass die Lese von den Winzern an Mosel, Saar und Ruwer, im Rheingau und an der Nahe bis weit in den November gezogen wurde.

Wirtschaftlich gesehen, wird 2008 ein Jahrgang sein, der sich am Markt gut positionieren lässt. Der erste Eindruck der 2008er ist vielversprechend: facettenreich, dicht, komplex, hocharomatisch und das alles bei moderaten Alkoholwerten.

Im Vergleich zu anderen Jahrgängen nennen die Winzer meist das Jahr 2004 mit langer Reifezeit, feiner Fruchtsäure und intensivem Aroma.

Fazit:
Reife Trauben mussten die Winzer im Jahr 2008 der Natur abringen. Intensive Handarbeit im Weinberg war der einzige Weg, um Top-Qualitäten sicher zu stellen. Außerdem musste, wer in diesem Jahr hohe Qualitäten einholen wollte auch ein hohes Risiko eingehen.
Geduld und konsequente Wetterbeobachtung waren das A und O für vielversprechende Moste.

Einen ersten Eindruck der jungen Weine wird es im kommenden Frühjahr geben: auf der ProWein in Düsseldorf (29.-31. März 2009) und auf der Mainzer Weinbörse (26.-27. April 2009). Alle Informationen zu diesen Veranstaltungen finden Sie rechtzeitig unter www.vdp.de.

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