Auf die weihnachtliche Festtafel kommt bei den Verbrauchern in Deutschland erfahrungsgemäß etwas Besonderes, und das darf schon mal ein bisschen mehr kosten. Das zeigen ZMP-Analysen für das vergangene Jahr. Auch 2008 werden daher wohl die hochwertigen Teilstücke vom Rind, Wild, Schwein, Kalb oder Lamm ebenso wie die beliebte Weihnachtsgans das Rennen bestimmen. Die Verbraucher decken ihren Zusatzbedarf für die Feiertage dabei fast ausschließlich über den Fachhandel, den nicht discountierenden Lebensmitteleinzelhandel und den Einkauf ab Hof.
Gutes Geschäft mit Gänsen und Filets
Saisonprodukt Nummer 1 war im Dezember 2007 die Gans. Auf diesen Monat entfielen zwei Drittel der gesamten Gänsefleischkäufe des Jahres 2007. Auch der Absatz von Schweinefilet, Rinderfilet und Kalbfleisch erreichte im letzten Monat des Jahres seinen Höhepunkt: 23 Prozent der jährlich nachgefragten Rinderfilets, 17 Prozent der Schweinefilets und 16 Prozent des Kalbfleischs wurden im Dezember gekauft, so die ZMP-Analyse auf Basis des Haushaltspanels des Marktforschungsinstituts GfK.
Rinderfilet landete somit im Vergleich zum Monatsdurchschnitt fast dreimal so häufig im Einkaufskorb, was den Premiumstatus dieses Produkts sehr deutlich macht. Denn preislich ist Rinderfilet kaum zu toppen, und daher erlauben sich viele Verbraucher den Genuss nur zu Weihnachten.
Hochsaison für Wild und Würstchen
Noch wichtiger ist das Dezembergeschäft bei Wild. Davon wurden 36 Prozent der Jahresmenge 2007 im Dezember nachgefragt. Doch auch einfache traditionelle Gerichte wie Würstchen mit Kartoffelsalat stehen hoch im Kurs. So kauften die privaten Haushalte im Dezember vergangenen Jahres rund 40 Prozent mehr Wiener Würstchen als im Monatsdurchschnitt des gesamten Jahres.
Fleischerfachgeschäfte profitieren
Während die Metzgereien im täglichen Frischfleischgeschäft immer mehr Marktanteile an Discounter und SB-Warenhäuser verlieren, gelingt es ihnen Jahr für Jahr sich im Weihnachtsgeschäft zu behaupten. In den vergangenen vier Jahren konnten die Fleischerfachgeschäfte im Dezember rund ein Fünftel der Rindfleischnachfrage und mehr als ein Drittel der Kalbfleischnachfrage bedienen.
Auch Schweinefilet gehört zu den Kernkompetenzen der Metzger, doch hier stehen sie in zunehmendem Wettbewerb mit dem Lebensmitteleinzelhandel, besonders den preisaggressiv agierenden Discountern und SB-Warenhäusern. Dennoch bevorzugen viele Kunden den Service im Fachgeschäft.
Die privaten Haushalte kauften im Dezember 2007 knapp 36 Prozent mehr Fleisch, Wurst und Geflügel beim Metzger als im Monatsdurchschnitt des gesamten Jahres. Die SB-Warenhäuser verzeichneten im Dezember 2007 ein Plus von 28 Prozent, die erzeugernahen Absatzkanäle kamen sogar auf ein Plus von 73 Prozent. Die Discounter dagegen verkauften nur 1,6 Prozent mehr Fleisch, Wurst und Geflügel. ZMP, Bonn