Traditionen in Mexico – Die Rückkehr der Toten

Día de los Muertos –
Die Rückkehr der Toten

Sie steht auf einerWolke, ihr schwarzes
schimmerndes Haar ist von einem grünen
Mantel bedeckt, ihre Hände lehnen betend
aneinander: La Virgen de Guadalupe, die
Jungfrau von Guadalupe. Sie ist Mexikos
Schutzpatronin und wird als Heilige im
ganzen Land verehrt. Am 12. Dezember,
in Erinnerung an ihre Erscheinung im Jahre
1531, strömen jedes Jahr mehrere zehntausend
Menschen aus allen Teilen des
Landes zu der Neuen Basilika in Mexiko
Stadt, um das Tuch mit dem Bildnis der
Jungfrau von Guadalupe zu bewundern.
Zu ihren Ehren werden an diesemTag ab
den frühen Morgenstunden zahlreiche
Messen gehalten. Vor der Basilika wechseln
sich traditionell gekleidete Tänzer mit ihren
Darbietungen ab.

Die Legende von Guadalupe geht auf den
Azteken Juan Diego zurück: Ihm soll auf
dem Berg Tepeyac im Norden der heutigen
Hauptstadt Mexiko-Stadt die Jungfrau
Maria erschienen sein. In ihren Erscheinungen
bat sie ihn um die Errichtung eines
Tempels. Als Juan Diego daraufhin beim
Bischof vorsprach, entstand auf seinem
Mantel auf unerklärlicheWeise ein Bild
der Mutter Gottes. Für den Bischof war dies
der Beweis für die Existenz der Jungfrau
und so lies er auf dem Berg die Kirche erbauen.
Diese wurde imLaufe der Zeitmehrfach
erweitert. 1941 eröffnete ein Museum,
in dem die aus Jahrhunderten angesammelten
Geschenke für die Basilika und
wertvolle Kunstschätze bestaunt werden
können.

La Virgen de Guadalupe –
Besuch der Schutzheiligen
von Mexiko
Mexikos wichtigstes und für den europäischen
Betrachter wahrscheinlich skurrilstes
Fest ist der “Día de los Muertos“, der Tag
der Toten. Die farbenfrohe Fiesta findet jedes
Jahr am 1. und 2. November statt und
ist seit Jahrhunderten ein fester Bestandteil
der mexikanischen Kultur.
Seinen Ursprung hat der Día de los Muertos
im Glauben der prähispanischen Tarasco-
Indios aus dem Bundesstaat Michoacán.
Für sie bedeutete der Tod nicht das Ende
des Lebens, sondern sie glaubten, dass
das Leben in einer Parallelwelt weitergeht.
So waren die Tarasco-Indios der festen
Überzeugung, dass an einemTag im Jahr
die Toten in ihre Heimat zurückkehren.
Überlieferungen zufolge sollen die Toten
jedes Jahr einen Monat nach der Tagesund
Nachtgleiche, also Anfang November,
ihre lebenden Verwandten besuchen.
Die Rückkehr der Toten bietet bis heute
eine gute Gelegenheit, sich mit seiner
Familie zu treffen und zu feiern. Jedes Haus
wird mit einem Bogen aus leuchtend gelben
Ringelblumen geschmückt. Vor die Tür
werden Tamales, Früchte, Mais und Salz
gelegt.

Über die Grenzen Mexikos hinaus ist der
Día de los Muertos vor allem durch den
mexikanischen Grafiker Guadalupe Posada
(1852 – 1913) bekannt geworden. Er entwarf
die berühmten Calaveras.
Mit den satirischen Skeletten, die ein ausschweifendes
Alltagsleben führen, wollte
der Künstler sich über die bessere Gesellschaft
lustig machen.
Die bekannteste seiner Figuren ist La Calavera
Catrina, ein weibliches Skelett mit einem
blumengeschmückten Hut und einem
raffinierten, kurzen Kleid.

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