Oberkircher Winzergenossenschaft feierte großes Erfolgsjahr 2008

Oberkircher Winzergenossenschaft feierte großes Erfolgsjahr 2008

Gut 400 Weinfreunde und Winzer hatten sich am Freitagabend, 21. November 2008, in der Oberkircher Winzergenossenschaft zu einer stilvollen Feier eingefunden. Grund waren die außergewöhnlichen Ehrungen, welche die Winzergenossenschaft in diesem Jahr erhalten hatte: Ehrenpreis bei der badischen Weinprämierung, beste deutsche Winzergenossenschaft beim Ranking der Zeitschriften „Vinum“ und „Weinwirtschaft“, bester Badener mit dreimal Gold und dreimal Silber bei der weltweiten Weinprämierung MUNDUS VINI, beste Collection Weißwein trocken bei der DLG Bundesweinprämierung und viele weitere Auszeichnungen und Goldmedaillen. Der Lagerraum des Direktverkaufs war ausgeräumt und stilvoll mit Kerzen dekoriert worden. Dort konnten alle diese prämierten Weine, viele waren in der Ortenau, auf der badischen sowie auf der Bundesweinprämierung unter die TOP 10 gekommen, verkostet werden. Schön war die Breite der Palette, viele Rieslinge, Grau-, Weiß- und Spätburgunder aus der Basislinie „Collection Oberkirch“, Weine in höchster Qualität im Grunde für jeden Tag, natürlich auch viele schöne Tropfen aus der Linie „Vinum Nobile“, die Kellermeister Martin Bäuerle speziell als Essenbegleiter ausbaut. Sie stammenstets von Trauben der Kabinett- oder Spätlese Qualität, werden aber als Qualitätsweine ausgebaut. Die Spitzen bildeten natürlich Tropfen der Linie „Collection Royal“, mit der Bäuerle bei den Prämierungen auf die jeweiligen TOP 10 zielt, was ihm mehrfach gelang, sowie edelsüße Weine.

Dreimal wurde zu je drei besonderen Weinproben ins Obergeschoss eingeladen, fachlich und launisch kommentiert von Qualitätsmanager Frank Männle, von Bäuerle selbst und von Sommelier Christophe Meyer, der im Relais und Châteauxhotel Dollenberg die Gäste berät.
Der erste Durchgang gehörte drei Rieslingen, der erste aus alten Reben, sehr schonend gekeltert und spontan vergoren, wie Bäuerle erläuterte. Auch beim zweiten Riesling aus der „Collection Royal“ hatte Bäuerle auf Spontangärung gesetzt. Der dritte war ein sehr geglückter Versuch in die „Moselrichtung“ mit feiner Restsüße. Männle hob die Granitverwitterungsböden hervor, die sich gut erwärmen und in der Tiefe genügend Feuchtigkeit führen, als ein Hauptgrund der guten Oberkircher Rieslinge. Meyer fand blumige Beschreibungen, wie Töne von grünen Äpfeln, grüne Ananas, Aprikose, Mango oder Quitte. Im zweiten Block wurden Spätburgunder Rotweine kommentiert. Männle hob immer wieder die schwierigen Entscheidungen beim besten Lesezeitpunkt hervor. Gute Spätburgunder brauchen sehr ausgereiftes Lesegut. Faule Beeren überreifer Trauben seien jedoch insbesondere für die Farbe des Rotweins gefährlich und würden dann viel Sortierarbeiten und Ertragseinbußen bringen, wofür die Winzer aber doch Verständnis aufbrächten. Auch hier reichte die Palette von „aus alten Reben“ über „Collection Royal“ im Barrique ausgebaut bis zu einer Auslese mit feiner Restsüße. Wieder fand Meyer passende Beschreibungen, wie Heidelbeeren, Kirschen, Casssis, Leder, Mokka oder Tabak.

Sehr interessant war der dritte Block mit internationalen Sorten: Merlot, Syrah und Cabernet Sauvignon. Männle erläuterte, dass man schon 1992 mit Cabernet Sauvignon begonnen und inzwischen viel Erfahrung gesammelt hätte. Es ist eine spätreifende Sorte, die ein warmes Klima braucht, durch die Klimaerwärmung aber auch bei uns sehr gute Tropfen brächte.Meyer berichtete von vielen französischen Gästen auf dem Dollenberg, die immer wieder über die hohe Qualität der badischen Weine überrascht seien. Zum Rahmenprogramm gehörte natürlich eine Band, Gedichte und launische Vorträge der Schauspielerin Ursula Bengel, sowie der neue Imagefilm der Oberkircher Winzergenossenschaft, gedreht von Kay Schwenkow aus Hamburg.

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