Oregon – die Heimat des amerikanischen Weihnachtsbaums

Oregon – die Heimat des amerikanischen Weihnachtsbaums
Lichtermeer und Weihnachtsbier

Acht Millionen Tannen, Kiefern und Fichten: Weil der Staat Oregon im Nordwesten der USA mehr als doppelt so viele Weihnachtsbäume produziert wie er Einwohner hat, versorgt er auch einen großen Teil der restlichen Staaten. Tatsächlich stammt jeder zweite Christbaum in den USA von einer Farm in Oregon – natürlich aus einer speziellen Zucht und nicht aus den herrlichen Staatsforsten und Naturschutzgebieten Oregons. Gerade im Winter sind sie besonders reizvoll. Und mit seinen Reizen geizt Oregon auf keinen Fall, wenn Weihnachten vor der Tür steht.

Romantische Dampfeisenbahnen fahren Besucher sogar in die verschneiten Berge hinein, wo man sich den Baum zum Fest selbst aussuchen kann. Doch selbst diejenigen, die in den Städte bleiben, erleben in Oregon eine Festzeit ohnegleichen – ob beim Lichterfest, beim Bierfest oder beim Anblick festlich geschmückter Schiffe.

Bahnen, Berge, Bäume, Burgen
Am Mount Hood, dem höchsten Berg Oregons, fährt eine Eisenbahn als „Christmas Tree Train“ ihre Fahrgäste an den drei Adventswochenenden zwischen dem 6. und 21. Dezember 2008 durch das verschneite Winter-Wunderland und gibt ihnen dabei Gelegenheit, sich gleich den passenden Baum auszusuchen. Besonders aufregend für Kinder, die das gleichnamige Buch gelesen oder den Film gesehen haben, dürfte hingegen ein Ausflug im „Polar Express“ sein: Während der Fahrt von Hood River in die Berge können sie der Geschichte lauschen, hören Weihnachtslieder, erhalten Weihnachtsplätzchen und heiße Schokolade und besuchen Santa Claus, von dem sie ein kleines Geschenk erhalten. Der Zug fährt vom 14. November bis 21. Dezember. www.MtHoodRR.com

Spektakulär läutet man am Mount Hood übrigens auch das neue Jahr ein: In der Neujahrsnacht laufen die Lifte in vielen Wintersportgebieten von Silvester bis ins neue Jahr hinein, und man feiert mit Lichterfest, Fackelläufen und Feuerwerk eine riesige Party. Insgesamt gibt es am 3.426 m hohen Mount Hood vier Skigebiete. Im Skigebiet Timberline am Mount Hood herrschen übrigens an 345 Tagen im Jahr Wintersportbedingungen – das ist die längste Skisaison Nordamerikas! Hier fallen jährlich zwischen 12 und 15 Meter Schnee, und auf 41 Pisten, die sich über 1.000 Höhenmeter verteilen, kann man auf über 667 Hektar nach Herzenslust zu Tale wedeln. www.TimberlineLodge.com

Aber auch anderswo in Oregon weiß man die Weihnachtszeit gebührend zu feiern. Auf der Wenzel Farm in Oregon City können Besucher aller Altersgruppen dem rund 300 m langen „Weihnachtspfad“ folgen, zu dem eine 12 Meter hohe Burg, ein Tunnel, ein Labyrinth, ein „schiefes Haus“ und eine Hängebrücke gehören. Der Pfad ist vom 5. bis 29. Dezember 2008 jeweils zwischen 18 und 21 Uhr geöffnet.
www.FantasyTrail.com

Weihnachtsleuchten in und um Portland
Besonders hell erleuchtet ist um die Weihnachtszeit Oregons größte Stadt, Portland. Dort findet man „Die Grotte“, einen 25 Hektar großen katholischen Schrein mit einem botanischen Garten. Seit 1988 feiert man hier alljährlich das Fest der Geburt Christi auf traditionelle Weise als weihnachtliches Lichterfest („Festival of Lights“) mit mehr als einer halben Million Lichtern, über 150 Chorkonzerten, Weihnachtsliedern, Puppentheater und sogar einem Streichelzoo. Das Festival findet in diesem Jahr vom 28. November bis 30. Dezember statt, jeweils von 17 bis 22 Uhr. www.theGrotto.org

Prunkvoll geschmückt und hell erleuchtet erscheint auch seit über 50 Jahren die Parade der bunten Weihnachtsschiffe auf den Flüssen um Portland. Deren phantasievolle Aufbauten erstrahlen zwischen dem 6. und 21. Dezember 2008 wieder einmal für zwei Wochen allabendlich in festlichem Glanz. Die Motive reichen von Weihnachtsmännern und Engeln bis hin zu Walen und Leuchttürmen, die im Nordwesten der USA auch in natura eine Attraktion sind. Einige der Dekorationen sind schon seit vielen Jahren unverändert dabei, aber jedes Jahr stoßen auch neue Mitglieder zu dieser stattlichen Flottille. Angefangen hatte alles 1954 mit einem einzigen Segelboot des Jachtklubs von Portland, das man mit grünen Bändern und Kränzen geschmückt hatte. Jahr für Jahr griffen mehr und mehr Bootsbesitzer die Idee auf, und als man begann, den Festschmuck zu beleuchten, wurde die „Christmas Ship Parade“ zu einer Attraktion, die inzwischen weit über die Grenzen Oregons bekannt ist.

Die Routen auf den beiden Flüssen, die in Portland zusammenfließen, werden vorher genau festgelegt und können unter anderem im Internet ( www.ChristmasShips.org ) nachgelesen werden. Restaurants und Hotels entlang der Flüsse, die einen Blick auf die Parade bieten, können sich kaum vor Reservierungsanfragen retten, und viele sind bereits Monate zuvor ausgebucht. Im Gegenzug greifen die Gastronomen auch gerne als Sponsoren den Schiffseignern unter die Arme. Natürlich kann man sich diese Parade von jeder geeigneten Stelle am Ufer anschauen. Anwohner und Besucher grüßen die vorbeiziehenden Schiffe mit Hausbeleuchtung oder Autoscheinwerfern.

Prost Weihnachten!
Apropos Leuchten: Während man in unseren Breiten eher Glühwein mit dem Weihnachtsfest verbindet, feiert man in Oregon um diese Zeit alljährlich die lange Brautradition des Staates mit dem „Holiday Ale Festival“, dem einzigen „winterfesten“ Bierfest des amerikanischen Nordwestens. Damit die Besucher dieser Festlichkeit, die auf dem Pioneer Courthouse Square mitten in der Innenstadt von Portland stattfindet, die weihnachtlich geschmückte und beleuchtete Stadt gut sehen können und trotzdem nicht frieren, baut man ein riesiges durchsichtiges beheiztes Zelt auf, in dessen Mitte einer der größten Weihnachtsbäume der Region steht. In diesem gemütlichen Ambiente können die Besucher über dreißig Sorten Ale genießen, ein starkes obergäriges Bier, verwandt mit unseren heimischen Sorten Kölsch, Alt, Weizen oder Berliner Weiße. Das Besondere an den „Holiday Ales“ ist jedoch, dass sie speziell für die Weihnachtszeit gebraut werden. Sie erhalten entsprechend festtagsbezogene Bezeichnun
gen wie „Weihnachten Fest Bier“ und „Jubelale“ oder humorvolle Namen wie „Tannen Bomb“, „Brewdolph“, „Wreck the Halls“ oder „St. Nick’s Sock Knocker“. Die meisten auf dem Fest vertretenen Brauereien stammen aus Oregon oder den Nachbarstaaten, aber auch ein paar Europäer sind vertreten.

Echte Fans ausgefallener Gerstensäfte kommen wohl kaum umhin, in dieser Jahreszeit einmal nach Portland zu fliegen, denn zu anderen Zeiten sind die „Holiday Ales“ nicht erhältlich. Portland, der wirtschaftliche und kulturelle Nabel Oregons, ist von Deutschland aus mehrmals pro Woche nonstop mit der Lufthansa zu erreichen – von Frankfurt/Main aus geht es in 10 Stunden und 25 Minuten an die Pazifikküste Oregons. Das diesjährige Fest beginnt am 3. und endet am 7. Dezember 2008. www.HolidayAle.com

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