Die besten Restaurants des GAULT MILLAU in Bremen:
1. Grashoff’s Bistro (16 Punkte),
2. La Terrasse* im Parkhotel (15 Punkte),
3. Hillmann’s* imSwissôtel (13 Punkte),
Topaz (13 Punkte),
5. Le Madame Ho (12 Punkte),
Freudenhaus* im Hotel Überfluss (12 Punkte)
*Newcomer
Veränderungen in Bremen gegenüber dem Vorjahr
Auf Anhieb 15 Punkte, die einen „hohen Grad an Kochkunst, Kreativität und
Qualität“ bedeuten, erreichte Heiko Schulz vom neueröffneten „La Terrasse“
im „Parkhotel“. „Der sehr mutig fürs konservative Bremen ganz in Lila mit
jugendstiligen Elementen designte kulinarische Kraftakt soll mal eine ähnliche
Attraktion wie die Spitzenrestaurants der Seidendamastbettenburgen in
Baiersbronn und der Hotelschlösser in Bergisch Gladbach werden. Was
derzeit auf den Tisch kommt, hat viel mit Gediegenheit, aber nicht genug
mit Finesse, eine Menge mit verkünstelter Effekthascherei, aber wenig mit
expressiver Aromenklarheit, vornehmlich mit Kunsthandwerk, aber kaum
mit moderner Ästhetik des Anrichtens zu tun – schade! Schulz serviert zum
Beispiel Kalbskopf mit Kartoffel/Liebstöckel-Marinade, gebratenem Kalbsbries
und Kalmar, Rochenflügel mit Kapernapfel-Sauce, grünem Olivengemüse
und Meerbohnen oder Tarte von der Williams-Christ-Birne mit geschmolzenem
Gorgonzola Dolce.“
13 Punkte bekam das ebenfalls neu eröffnete „Hillmann’s“ im „Swissôtel“.
„Die exquisite Eleganz in Grautönen könnte Befürchtungen aufkommen
lassen, der aus dem ‚Parkhotel’ angeworbene Matthias Serwill sei typischer
Hotelküche verpflichtet. Denen tritt er mit formidablem Lammrücken auf
einer Sauce von bitterer Schokolade oder einem Kalbscarpaccio entgegen,
dessen Scheiben zu Maultaschen geformt und mit Stopfleber gefüllt werden
– doch ein Controller reduzierte die edle Leber auf Partikel.“
Platz 1 der kulinarischen Hitparade des GAULT MILLAU in Bremen hält
weiterhin Christian Wichtrup von „Grashoff’s Bistro“. Die Kritiker gaben
wieder 16 Punkte und loben: „Den fast schon legendären Ruf verdankt die
Küche ihrem soliden gastronomischen Handwerk, ihrem Beharren auf der
Qualität bester und frischester Produkte und ihrer Offenheit für alles, was
feinköstlich schmeckt. Sie legt sich auf keinen bestimmten Stil fest, sondern
interpretiert stimmig französisch, italienisch oder bodenständigrustikal.
Und hütet selbstverständlich die Klassiker des Hauses wie den in
Dampf gegarten Schellfisch mit Blattspinat und seiner göttlichen Butter/
Senf/Joghurt-Sauce.“
Die Tester beschreiben und bewerten dieses Jahr insgesamt 12 Restaurants
in Bremen. 4 Küchenchefs zeichnen sie mit einer oder mehreren Kochmützen
aus, wofür die Könner am Herd mindestens 13 von 20 möglichen Punkten
erreichen mussten, was einem Michelin-Stern nahekommt.
Im Vergleich zur Vorjahrsausgabe servierte der wegen seiner strengen
Urteile und deren zuweilen sarkastischer Begründung von den Köchen gefürchtete,
von den Feinschmeckern mit Spannung erwartete GAULT MILLAU
in der Hansestadt 4 langweilig gewordene Restaurants ab und bewertete 3
niedriger.
Als zusätzliches Schmankerl testete der im Münchner Christian Verlag
erscheinende Reiseführer für Genießer (900 Seiten, 29,95 €, ISBN 978-3-88472-918-2 ) die Restaurants des ZDF-Traumschiffs, „MS Deutschland“.
Ferner beschreibt und klassifiziert der Guide 405 Hotels.