ProWein 2006

Tastings, Diskussionen & Co – Top Themen aus aller Welt

So vielfältig das Produktspektrum der ProWein 2006, so abwechslungsreich ist auch das Veranstaltungsprogramm der über 2.800 Aussteller aus 45 Ländern. Ein Blick in die Rahmenveranstaltungen zeigt auch: Die Praxis steht im Vordergrund. Die internationalen Fachbesucher aus Handel und Gastronomie können sich aus erster Hand einen Blick verschaffen bzw. Tendenzen riechen und schmecken. Rebsorten-Tastings internationaler Anbaugebiete wechseln sich ab mit Präsentationen aktueller Verbraucher-Trends, Spitzen-Sommeliers stellen das Duo „Wein & Kulinaria“ vor, handelsrelevante Marketing-Aspekte werden genauso diskutiert wie aktuelle Themen des globalen Weinmarktes.

Aktuelle und kontroverse Themen in der Diskussion

Am Stand des VDP. Die Prädikatsweingüter geht es provokant zu, wenn sich Ingo Swoboda und Christina Fischer auf die vinologische Spurensuche machen: „Zucht & Ordnung – wie spontan sollte Riesling heute sein?“ oder „Große Gewächse: Sind die deutschen Winzer auf der Suche nach dem heiligen Gral?“ lauten die Themen dieser moderierten Streitgespräche. Auch die Deutsche Wein- und Sommelierschule greift aktuelle Themen auf, z.B. in der Diskussionsrunde „Naturnaher Weinbau: Herzensangelegenheit oder Glaubensfrage“ oder „Die Zukunft des deutschen Weinhandels“.

„Der Verbraucher im Blick der Marktforschung – der Weinmarkt 2005“ ist das Motto der einstündigen Fachveranstaltung des Meininger Verlags in Kooperation mit der Gesellschaft für Konsumgüterforschung (GfK) am Montag, 27. März. Unter anderem wird eine aktuelle repräsentative Umfrage der GfK, der FA Geisenheim und der Fachzeitschrift Weinwirtschaft („Was bewegt den Konsumenten beim Weineinkauf?“) vorgestellt.

Eines der viel diskutierten Themen während der ProWein 2006 dürfte die in den Medien heftig geführten Auseinandersetzungen über das Handelsabkommen der EU mit den USA sein. Der Vinum Verlag greift dieses Thema am Dienstag, 28. März, im Rahmen einer international besetzten Podiumsdiskussion auf. Vertreter der europäischen Weinszene (z.B. Alois Kracher, Weinmacher Österreich; Dirk van der Niepoort, Weinmacher Portugal; René Renou, Präsident des INAO/Paris; Michael Prinz zu Salm-Salm, Präsident des VDP; Prof. Dr. Reiner Wittkowski, Präsident des OIV/Paris) und Global Player (z.B. Ralph Holdenrieth, Ernest & Julio Gallo; David Woods, CEO Hardy Wine Company; Hans Astrom Vizepräsident Hess Group Wine; Marian Kopp, Vorstandsmitglied A. Racke GmbH & Co.) wollen die Bandbreite des Themas aufzeigen, aber auch mögliche Lösungen und verschiedene Wege aus der aktuellen Krise skizzieren.

Aktuelle Trends „erriechen“

Ein aktuelles Thema ist nach wie Schokolade in all ihren Kombinationen mit Wein und Spirituosen: Der Großeinkaufsverband des Wein- und Spirituosenhandels GmbH & Co („Wein und Schokolade“), Mosel-Saar-Ruwer e.V. („Winzersekt & Confiserie“) und die Brennerei Hubertus Vallendar („Edelbrände & Schokolade“) greifen diesen Aspekt auf.

Nationale bzw. regionale Rebsorten-Spezialitäten stehen an den Ständen der jeweiligen Gemeinschaftsstände im Fokus.
Beispielsweise dreht sich bei der Südtiroler Weinwerbung alles um Vernatsch (geführte Verkostung u.a. mit Hendrik Thoma), Sauvignon Blanc und Pinot-Varianten, am Stand der Österreich-Marketing alles um Blaufränkisch/Blauer Zweigelt, Veltliner, Weiße Rebsorten sowie edelsüße Weine. Am Stand von Rheinhessenwein haben die Rebsorte Silvaner und Terroir-betonte Tropfen ihren großen Auftritt. Der Terroir-Gedanke bestimmt auch das tägliche Veranstaltungsprogramm am Gemeinschaftsstand von Mosel-Saar-Ruwer e.V. („Terroir-Weine der Mosel – Von Devonschiefer bis Muschelkalk“).

Einzelne Anbaugebiete und -nationen im Scheinwerferlicht

Aber natürlich können sich die Wein-Profis auch aufmachen zu repräsentativen Verkostungsreisen durch die einzelnen Anbaugebiete und -nationen. Täglich lädt Christine Balais zu einer Entdeckungsreise durch das Loiretal ein. Der Weinbauverband der Provence (Coteaux d’Aix en Provence, Coteaux Varois en Provence und Côtes de Provence) präsentiert seine drei großen Appellationen in der Kombination „Wein & Kulinaria“. Auch die Anbaugebiete Bergerac („Bergerac im schnellen Überblick“), Südwestfrankreich („Originale, die dem Umsatz schmecken“) und das Rhonetal erleichtern den Fachbesuchern den Überblick mit zentralen Verkostungstheken. Die Sopexa geht einen Schritt weiter und stellt 100 ausgewählte AOC und Vins de Pays aus Frankreich vor. Das Consorzio Chianti Classico und die Region Friaul wiederum stellen ihre Weine in geführten Verkostungen vor.

Virtuelle Weinprobe

Neben all der Praxis gibt es auch interessante Beispiele für virtuelle Weinproben. Die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft präsentiert zum Ersten Mal eine interaktiven Weinplattform im Internet, die Geschmack sichtbar machen soll. Das Konzept wurde mit Experten aus Oenologie, Marketing und E-Commerce entwickelt. Und auch der Weinbauverband Saale-Unstrut stellt eine Methode vor, die den Weingeschmack in dreidimensionaler Struktur beschreibt.

Das komplette Veranstaltungsprogramm zur ProWein 2006 wird laufend im Internet ( www.prowein.de ) aktualisiert.

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