Fettpolster um die Taille
Auch für Normalgewichtige ein Risiko
Nicht nur das Körpergewicht, sondern auch die Verteilung des Körperfetts ist für das Sterblichkeitsrisiko von Bedeutung. So sind schlanke Menschen mit viel Bauchfett offenbar ähnlich gefährdet wie stark Übergewichtige. Das lassen jüngste Ergebnisse der Potsdamer EPIC (European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition)-Studie vermuten. Wissenschaftler vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE) hatten die Daten von knapp 360.000 Menschen mittleren Alters ausgewertet. Für die Untersuchung wurden unter anderem der Körpermassenindex (BMI), der Taillenumfang und das Verhältnis von Taille zur Hüfte bestimmt. In 14.723 Fällen stellten die Mediziner im Laufe von zehn Jahren den Tod fest. Die Auswertung zeigte, dass der Taillenumfang unabhängig vom Körpergewicht ein wichtiger Risikofaktor ist. So hatten auch normalgewichtige Menschen mit Fettpolstern am Bauch eine geringere Lebenserwartung. Ein Anstieg des Taillenumfangs um fünf Zentimeter erhöhte das Sterberisiko bei Männern um 17 Prozent und bei Frauen um 13 Prozent. Vermutlich produziert das Bauchfett Botenstoffe, welche die Entwicklung von chronischen Erkrankungen fördern. Das geringste Sterberisiko hatten Frauen mit einem BMI von 24,3 und Männer mit einem BMI von 25,3. Bei Adipösen (BMI über 30), aber auch bei Untergewichtigen (BMI unter 18,5) war die Lebenserwartung geringer. Möglicherweise liegt bei Probanden mit Untergewicht die Ursache für diesen Zusammenhang in einem durch Alter oder Krankheit bedingten Verlust von Muskelmasse, erklären die Forscher.
aid, Heike Kreutz
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