RBB, Samstag, 15.11., 13:00 – 13:15 Uhr
In der weiten Landschaft Ostfrieslands haben sich bis heute jahrhundertealte besondere Ess- und Trinkgewohnheiten erhalten. Die ‚Küchengeschichten‘ stellen Menschen vor, die sich diesen Traditionen auf besondere Weise verschrieben haben. Torf, das frühere Brennmittel für ostfriesische Küchenherde, inspiriert einen Künstler zu besonderen Aktionen. ‚Schaurig ist’s übers Moor zu gehen‘ heißt es in einem berühmten Gedicht. Heute hat das Moor seine Schrecken verloren. Prägten ausgedehnte Moore über Jahrhunderte die Landschaft Ostfrieslands, so ist heute davon nur noch wenig zu spüren. Diese Episode beschäftigt sich mit dem Wandel der Torfnutzung in Ostfriesland. Alma und Wilm Frühling aus Holtrop gehören zu den wenigen Ostfriesen, die noch einen Torfherd haben und ihn auch mit Torf beheizen. Doch Kochen und Backen auf dieser Feuerstelle erfordern viel Gefühl und Erfahrung, denn der Ofen muss ständig auf Temperatur gehalten werden. Torf aber, den die Frühlings trotz ihres hohen Alters alljährlich noch per Hand zum Trocknen stapeln, wird in Ostfriesland allmählich knapp. Riesige Maschinen wühlen sich derzeit noch durch die letzten Torfbestände. Aus dem abgebauten Moor entsteht Blumenerde für Gärtnereien und Hobbygärtner. Vor einigen Jahren hat die Landesregierung beschlossen, die Moore nicht mehr bis auf den Grund abzutorfen. Ein Teil bleibt stehen, wird wieder vernässt und beginnt erneut zu wachsen. In dieser Quasi-Moorlandschaft begegnen wir einem Künstler, der aus der braunen Masse Skulpturen und Bilder kreiert. Aber am liebsten bewahrt Hugo Blancke aus Wiefelstede ehrwürdige Mooreichen, abgestorbene Stämme und Wurzelholz vor dem Verfall und haucht ihnen neues Leben ein.