Obst und Gemüse auf Vorrat
Ob Rotkohl, Gurken oder Schattenmorellen – das Angebot an Obst- und
Gemüse aus Glas und Dose ist ausgesprochen vielfältig. Doch die
praktischen Helfer auf Vorrat erleichtern nicht nur das Küchenleben, sie sind
auch aus ernährungsphysiologischer Sicht zu empfehlen.
„Mit Antipasti oder in Essig eingelegten Gemüsearten lässt sich jedes kalte
Abendbrot schnell und einfach aufpeppen“, erklärt die Freiburger
Ernährungswissenschaftlerin Dagmar von Cramm. Gemüse aus Glas und
Dose wie Mixed Pickles, Gurken, Karotten-, Sellerie- oder Weißkrautsalate
punkten mit reichlich sekundären Pflanzenstoffen. Darüber hinaus sorgen sie
dafür, dass der abendliche Brotsnack im Kalorienlimit bleibt. Auch
verarbeitetes Obst wie Apfelmus oder Pflaumen sind unter Nährstoffaspekten
positiv zu bewerten. „Kompott ist ein bisschen aus der Mode gekommen,
aber eine ausgezeichnete, kalorienarme Dessert-Alternative“, so die
Expertin. Obstkompott mit einer Kugel Eis kombiniert oder auch nur mit
Nüssen bestreut, liefert nicht nur eine gute Nährstoffzusammensetzung,
sondern dazu auch wertvolle Ballaststoffe und Flüssigkeit. Für Kinder und
Ältere ist die leichte Verdaulichkeit von Apfelmus und Co. hervorzuheben.
„Lebensmittel aus der Dose haben einen ähnlich hohen Nährwertgehalt wie
Lebensmittel, die nach haushaltsüblichen Garmethoden frisch zubereitet
werden“, weiß Falk Glauner vom Institut für Lebensmittelqualität in Willich,
der in Zusammenarbeit mit der Hochschule Niederrhein aktuell die Qualität
von Dosen-Lebensmitteln untersuchte. Tomaten aus der Dose sind
selbstgekochten Tomatenzubereitungen im Nährwert sogar haushoch
überlegen. Ob aber Dose oder frisch gekocht: Das Wichtigste ist, nach dem
Motto „5 Portionen am Tag“ überhaupt ausreichend Obst und Gemüse zu
essen, sagt der Lebensmittelchemiker.
In Deutschland werden bei der Herstellung von Obst- und Gemüsekonserven
in Haushaltspackungen keine Konservierungsstoffe verwendet.
Dosenkonserven, auch Vollkonserven genannt, werden ähnlich wie beim
Einmachen auf über 100 Grad erhitzt und anschließend in luftdicht
schließende Dosen oder Gläser verpackt. Da der Inhalt also bereits gegart
ist, genügt es, Erbsen & Co. den Vitaminen zuliebe nur kurz zu erwärmen.
„Vorratshaltung ist in den Haushalten heute allerdings nicht mehr so das
Thema, denn viele Supermärkte haben bis 22 Uhr geöffnet“, sagt Monica
Volk vom Deutschen Hausfrauen-Bund. „Vorratshaltung beinhaltet Produkte,
von denen ich weiß, dass ich sie auch verarbeite. Bei mir sind das
beispielsweise Schattenmorellen für Kuchen.“ Wer sich einen Vorrat für
Überraschungsgäste und die schnelle Küche zulegen möchte, sollte die
Dosen möglichst kühl, trocken und dunkel aufbewahren. Wichtig ist, den
Vorratsschrank zwei Mal pro Jahr durchzusehen und dabei auf den Dosen
und Gläsern das Mindesthaltbarkeitsdatum zu kontrollieren. Bei innen
beschichteten, geöffneten Dosen kann man den Restinhalt von einem Tag
auf den anderen im Kühlschrank aufheben.