Berliner, Kräppel, Küchli oder Fasnachtskiechel – der Krapfen gehört zu den närrischen Tagen einfach dazu. In der Karnevalszeit haben die in Fett gebackenen Hefeteigkugeln eine lange Tradition.
Früher rieten Geistliche dem einfachen Volk, sich in Vorbereitung auf die Fastenzeit besonders energiereich zu ernähren. So wurde bis Aschermittwoch noch einmal ausgiebig geschlemmt. Da verderbliche Vorräte wie Milch, Eier und Schmalz verwertet werden mussten, kam statt Brot der fettreiche Krapfen auf den Tisch. Heute ist die Ernährungssituation anders. Daher sollten Narren die Leckerei in Maßen genießen – ein Krapfen liefert je nach Füllung etwa 300 Kalorien und rund 10 Gramm Fett. Doch wer ansonsten auf eine ausgewogenen Ernährung achtet, braucht im Karneval auf das Saisongebäck nicht zu verzichten. Über den Ursprung des Krapfens ist man sich nicht einig: Die Wiener führen das Naschwerk auf die Bäckerin Cäcilie Krapf zurück. In Berlin hingegen ist man anderer Meinung. Ein Berliner Zuckerbäcker und Kanonier habe Mitte des 18. Jahrhunderts zum ersten Mal ein rundes Hefefettgebäck hergestellt – nach dem Vorbild von Kanonenkugeln. In Berlin heißt der Krapfen übrigens nicht Berliner, sondern Pfannkuchen – vermutlich da die Ballen in mit heißem Fett gefüllten Pfannen gebacken wurden.
Quelle: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) online, Meldung vom 3. Februar 2006; Backmittelinstitut (BMI) – Informationszentrale für Backmittel und Backgrundstoffe zur Herstellung von Brot und feinen Backwaren, bmi aktuell, Ausgabe 2, S. 6, 2003 – AID