Internationales Symposium beleuchtet medizinische,
sozialökonomische und ökologische Aspekte der Nutzpflanze Kakao
Neue Studie vorgestellt: Flavonoide in Kakao haben positiven
Effekt auf das Herz-Kreislauf-System
Einer aktuellen Studie1 zufolge besteht ein direkter Zusammenhang
zwischen dem in Kakao enthaltenen Flavonoid2 (-)-Epicatechin3 und
einem gesunden Herz-Kreislauf-System. Damit konnte erstmals einem
konkreten Kakaowirkstoff eine positive Wirkung auf das Gefäßsystem
zugeordnet werden. Für Prof. Helmut Sies, Institut für Biochemie und
Molekularbiologie, Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf, sind die
Ergebnisse ein wichtiger Meilenstein: „Verschiedene Studien haben
bereits die positiven Effekte von flavonoidhaltigem Kakao bzw.
Schokolade auf das Blutgefäßsystem gezeigt. Die Identifikation des
verantwortlichen Kakao-Flavonoids eröffnet neue Möglichkeiten für die
Entwicklung einer gezielten ‚herzgesunden Ernährung‘.“
Die Untersuchung des internationalen Teams aus Wissenschaftlern
der Universität Düsseldorf, der University of California und der
Harvard Medical School hatte das Ziel, die Rolle spezifischer
Kakao-Flavonoide und ihren positiven Effekt auf das
Herz-Kreislauf-System zu analysieren.
In der randomisierten, doppelblinden, cross-over-Studie bekamen
männliche Probanden zunächst eine spezielle flüssige
Kakao-Zubereitung, die entweder einen hohen oder niedrigen Gehalt an
Kakao-Flavonoiden enthielt. Dabei zeigte sich nur bei der Gruppe, die
hochkonzentrierte Flavonoide erhielt, ein positiver Effekt auf die
Endothelfunktion.
Das Endothel – die innere Schicht der Blutgefäße – spielt eine
Schlüsselrolle für den Erhalt eines gesunden Herz-Kreislauf-Systems.
Die Endothelzellen geben Stickstoffmonoxid (NO) ab, was eine
Relaxation (Erschlaffung) der glatten Gefäßmuskulatur und damit eine
Erweiterung der Blutgefäße (Vasodilatation) bewirkt. Dies führt zu
einer Absenkung der Vorlast des Herzens. Eine Dysfunktion des
Endothels, die in der Regel mit einer geringeren Freisetzung von
Stickstoffmonoxid einhergeht, wird in Zusammenhang mit
Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie beispielsweise Bluthochdruck
gebracht. In der vorliegenden Studie wiesen die Forscher jetzt nach,
dass die Kakao-Flavonoide den Stickstoffmonoxid-Spiegel im
Blutkreislauf erhöhen und so Gefäßerkrankungen entgegenwirken.
Zur Identifizierung des für diesen Effekt verantwortlichen
Flavonoids führten die Wissenschaftler um Prof. Malte Kelm, jetzt
Direktor der Klinik für Kardiologie am Universitätsklinikum Aachen
der Rheinisch Westfälischen Technische Hochschule Aachen und seine
Mitarbeiter, Dr. Jan Balzer und Dr. Christian Heiss, jetzt University
of California San Francisco, im zweiten Schritt eine
„proof-of-concept“-Studie durch. Die Probanden erhielten entweder
Placebo oder eine flüssige Zubereitung, die aus Kakao isoliertes
(-)-Epicatechin enthielt. Nur in der Epicatechin-Gruppe zeigte sich
hierbei eine verbesserte Endothelfunktion mit höherem
Stickstoffmonoxid-Spiegel und einer „Entspannung“ der Blutgefäße.
Dieses Ergebnis bestätigte die These der Wissenschaftler, dass das
(-)-Epicatechin für die beobachteten positiven Effekte auf das
Herz-Kreislauf-System verantwortlich ist.
„(-)-Epicatechin ist ein Flavonoid, das in bestimmten Obst- und
Gemüsesorten vorkommt sowie in grünem Tee, Rotwein und rotem
Traubensaft enthalten ist. In bestimmten Kakao-Sorten liegt eine
besonders hohe Konzentration von (-)-Epicatechin vor“, führt ein
Co-Autor der Studie, Hagen Schroeter, PhD, University of California,
Davis, aus.
Auf die Spur der wirkungsvollen Kakao-Flavonoide brachten die
Wissenschaftler frühere Untersuchungen von Dr. Norman Hollenberg, MD,
PhD, Harvard School of Medicine. Hollenberg untersuchte zwei
Populationen der Kuna-Indianer in Panama. Bei den auf einer Insel
lebenden Kuna-Indianern ist Bluthochdruck, im Vergleich zu in Panama
City lebenden Kuna-Indianern, selten. Traditionell nehmen die
Insulaner größere Mengen Kakao, die in der Stadt lebenden deutlich
weniger Kakao zu sich. Im Rahmen der vorliegenden Studie von
Schroeter et al. untersuchten die Wissenschaftler erneut die
Kuna-Indianer.
Bei den auf der Insel lebenden Indianern wurden höhere
Konzentrationen an Stoffwechselprodukten von Flavonoiden und
Stickstoffmonoxid im Urin gefunden als bei den auf dem Festland
lebenden Kuna Indianern.
Für die in der Studie eingesetzte Kakao-Zubereitung wurde das von
Mars Incorporated4 hergestellte Cocoapro® Kakao-Pulver verwendet.
Cocoapro® ist ein spezielles, von Mars Inc. entwickeltes und
patentiertes Verfahren, mit dem die Kakaobohnen so schonend
verarbeitet werden, dass die wertvollen Flavonoide fast vollständig
erhalten bleiben. Die schonende Verarbeitung der Kakaobohnen ist der
Schlüssel, nicht allein – wie bisher angenommen – die Höhe des
Kakaoanteils der Schokolade.
Die Forschungsergebnisse bilden die Grundlage für die Entwicklung
neuer Produkte, bislang allerdings nur für den amerikanischen Markt.
Dort ist zum Beispiel die als „Healthy Heart Snack“ positionierte
Produktrange Cocoa-Via[TM] erhältlich.
Kakaoforschung bei Mars Inc. – für den positiven Unterschied Mars
Inc., mit Sitz in McLean, Virginia, USA, ist seit 15 Jahren in der
Kakao-Forschung aktiv und hat die vorliegende Studie finanziell
unterstützt. Darüber hinaus setzt sich das Unternehmen intensiv mit
dem Thema nachhaltiger Kakaoanbau auseinander und engagiert sich für
eine Verbesserung der Lebensbedingungen für Kakaofarmer in den
weltweit wichtigsten Anbaugebieten West-Afrikas, Südamerikas und
Südwest-Asiens. Ergebnisse dieses Engagements wurden gerade auf einem
international und interdisziplinär besetzten Symposium „Theobroma
Cacao: The Tree of Change“, 9./10.02.2006, in Washington,
vorgestellt. Dabei wurde deutlich, dass Kakao mehr ist als nur
Hauptbestandteil von Schokolade. Kakao ist für Millionen von
Kakaofarmern (Über-) Lebensgrundlage und bietet viele Chancen in
sozialer, ökonomischer und ökologischer Hinsicht. Für Harold Schmitz,
PhD, Chief Science Officer von Mars Inc. ist „Kakao ein zentraler
Wirtschaftsmotor für ländliche Regionen und leistet einen
wesentlichen Beitrag zur Verringerung der Armut und zum Erhalt der
Umwelt.“
So genannte Public Private Partnerships zwischen Mars und zum
Beispiel dem U.S. Department of Agriculture – Agricultural Research
Service und der U.S. Agency for International Development verfolgen
das Ziel, nachhaltigen Kakaoanbau zu fördern. Die Projekte haben zur
Einkommensverbesserung der Farmer, zu höherer Produktivität und zum
Erhalt der Ökosysteme in den Regenwäldern beigetragen.
So wurden beispielsweise neue umweltfreundliche Technologien zur
Bekämpfung von Schädlingen und Krankheiten entwickelt, eine
Initiative ermöglicht Kindern in ländlichen westafrikanischen
Gemeinden eine agrarwirtschaftliche Ausbildung und durch spezielle
Fortbildungsprogramme konnten Kakao-Farmer ihr Einkommen um 20
Prozent steigern. Letzteres Beispiel hat Schule gemacht und dient
inzwischen als Modell für branchenweite Initiativen zur Weiterbildung
von Farmern.
Weitere Informationen zum Thema nachhaltiger Kakaoanbau erhalten
Sie unter cocoasustainability.mars.com .
1 Schroeter H., Heiss C., Balzer J., Kleinbongard P., Keen C. L.,
Hollenberg N. K., Sies H., Kwik-Uribe C., Schmitz H. H., Kelm M.;
(-)-Epicatechin mediates beneficial effects of flavonol-rich cocoa
on vascular function in humans. In: Proceedings of the National
Academy of Sciences of the United States of America. 1006;
108:1024-1029. www.pnas.org/papbyrecent.shtml
2 Flavonoide, auch sekundäre Pflanzenstoffe, sind die in der
Nahrung am häufigsten vorkommenden Polyphenole.
3 (-)-Epicatechin ist eines der Stereoisomere von Epicatechin.
4 Mars, Incorporated ist einer der führenden Hersteller von
Schokolade und aufgrund des starken Engagements in der Forschung auch
weltweit führend in der Kakaowissenschaft. Mars setzt sein eigenes,
patentiertes Verfahren zur Verarbeitung der Kakaobohnen ein, um
möglichst viele der natürlich vorkommenden Flavonoide zu erhalten.
Diese Produkte sind mit dem Cocoapro® Siegel gekennzeichnet – eine
Hand, die eine Kakaobohne hält und damit die sorgfältige Handhabung
symbolisiert. Weitere Informationen sind im Internet unter
www.cocoapro.com erhältlich. Die Masterfoods GmbH ist die deutsche
Tochter von Mars Inc. und hat ihren Sitz in Viersen.