Die Küche

RBB, Donnerstag, 30.10., 00:00 – 00:40 Uhr

Der Film zeigt den Alltag in der Großküche der Rostocker Neptunwerft.

Böttchers Film ‚Die Küche‘ stieß wie andere, die später zu Klassikern des DDR-Dokumentarfilms wurden, zunächst nicht auf einhellige Zustimmung bei der Kritik. Die Beobachtungen im Alltag von Küchenfrauen in der Rostocker Neptunwerft erfuhren zwar Lob wegen des Themas; neben Bewunderung stand aber auch Kritik an der ästhetischen Methode. Mit großer Intensität schildern Jürgen Böttcher und sein Kameramann Thomas Plenert die Arbeit in der Großküche. Sie beobachten die Frauen bei ihrer täglichen Arbeit, die geschickten Handgriffe an den schweren Kesseln, ein Lächeln im Vorübergehen, das unendliche Gleichmaß von Essen vorbereiten, Essen kochen, Essen ausgeben, man hört die Geräusche der Küche, spürt die Hitze, den Küchengeruch, fängt hier und da einen Wortfetzen auf … Doch keine der Frauen wird vorgestellt, keine spricht in die Kamera über sich oder ihre Arbeit. Hier setzte die zeitgenössische Kritik an. Und dabei ist es wohl auch dieser Verzicht auf den O-Ton, der es ermöglichte, ein allgemeingültiges Bild von Menschen zu geben, die einer schweren, monotonen, oft unangenehmen Arbeit nachgehen. Und zugleich über diese tatkräftigen Frauen zwischen Küchendämpfen und Essensgeruch zu erzählen.

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