Weinlese 2008 in Baden

Weinlese 2008 in Baden:
Hohe Mostgewichte, gute Reife, schöne Aromen

Über die Hälfte der Weinlese ist in Baden inzwischen eingebracht. Die hohen Erwartungen bestätigen sich. Hohe Mostgewichte, sehr reife Trauben und eine angenehme, reife Säure konnten die Winzer bei der wichtigsten badische Sorte, dem blauen Spätburgunder, verzeichnen. Die Mostgewichte liegen vielfach im Bereich von 90 bis 100° Öchsle, mit steigender Tendenz bei den noch nicht gelesenen Trauben. Die Menge blieb etwas unter den Erwartungen, doch die Winzer sind allgemein sehr zufrieden. Noch zu lesen ist ein größerer Teil des Rieslings, eine spät reifende Sorte, sowie die höheren Qualitäten des Spät-, Grau- und Weißburgunders. Auslesen, Beerenauslesen und Eiswein mögen folgen, wenn das Wetter mitspielt. Die Voraussetzungen sind bisher gut.

Nordbaden: Claus Burmeister, der die Weingüter Burg Ravensburg und Heitlinger als Betriebsleiter betreut, meldet bei den Burgundersorten 95 bis 105° Öchsle: „Die Trauben waren sehr schön, frisch und äußerst gesund. Allerdings mussten wir einiges an Vorlesen absolvieren. Die guten Lagen konnten dieses Jahr zeigen, was sie können, und brachten überdurchschnittliche Qualitäten. Die großen Weine bei Riesling und Lemberger hängen noch.“

Ortenau: Frank Männle, gemeinsamer Qualitätsmanager der Winzergenossenschaften Oberkirch und Waldulm mit zusammen 500 Hektar Reben, ist sehr zufrieden: „Die trockenen Tage und kühlen Nächten waren ein großer Vorteil. Die Trauben zeigen eine schöne Reife, sind gesund und haben viel Aromen aufgebaut, optimal auch, um später Eiswein zu lesen.“ Auch Kellermeister Christoph Zeidler der Baden-Badener Winzergenossenschaft freut sich über die hohen Mostgewichte: „Die Trauben haben ihre volle Reife erreicht. Die Säure, die anfänglich hoch war, ist gut abgebaut.“ Das Weingut Andreas Männle in Durbach freut sich über einen Grauburgunder von 106 ° Öchsle und hofft auf weiterhin gutes Wetter. „Dann sind bei Riesling Spätlesen, sowie bei Spätburgunder und Gewürztraminer sogar Auslesen zu erwarten“, so Junior Thomas Männle.

Kaiserstuhl: Thomas Wihler, Geschäftsführer der Winzergenossenschaft Wasenweiler, hat schon über die Hälfte des Spätburgunders im Keller: „Ich bin sehr zufrieden. Der Spätburgunder zeigt eine gute Farbe und schöne Aromen. Die Weißweine zeichnen sich aus durch eine reife und stabile Säure, was zu eleganten und fruchtigen Weinen führt.“ Auch im Weingut Friedrich Kiefer sieht man flotten und fruchtigen 2008ern entgegen. Den Rieslingen, Weiß- und Grauburgunder gönnt man noch etwas Zeit und hofft auf Auslesen. Leopold Schätzle jun. vom gleichnamigen Weingut: „Wir sind mittendrin. Die Spätburgunder brachten bisher deutlich über 90° Öchsle. Die biologische Reife der Trauben ist ausgezeichnet. Es gibt ein gutes bis sehr gutes Jahr und auch die Menge stimmt. Auf Spitzen hoffen wir noch und sind sehr zuversichtlich.“

Markgräflerland: Andreas Philipp, Kellermeister der Winzergenossenschaft Auggen, genießt den langen Herbst: „Die kühlen Nächte bringen dem Rotwein die Farbe und dem Weißwein die Frucht! Die Lese geht bei uns recht stressfrei von statten, etwas mehr als die Hälfte ist schon im Keller. Wir freuen uns noch auf Spätlesen beim Spät- und Weißburgunder, bis zu Beerenauslesen.“ Winzergenossenschaft Laufen, Kellermeister Ingo Ehret: „Der Gutedel brachte bis 74° Öchsle, der Spätburgunder Mitte 90. Die Trauben haben eine hohe physiologische Reife. Die Qualität ist weitgehend noch besser als 2007, nur die Menge liegt etwas darunter.“

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