Zürich: Applaus für «Sankt Meinrad» und «Dolder»

Zürich: Applaus für «Sankt Meinrad» und «Dolder»

Unterschiedlicher könnten die beiden Restaurants nicht sein, aber beide haben einen fulminanten
Start hingelegt: Tobias Buholzer kocht im unscheinbaren «Sankt Meinrad» an der Stauffacherstrasse
mit einer Mini-Brigade, verblüfft uns mit seiner sinnlichen Küche, startet mit 15 Punkten
und ist damit GaultMillaus «Entdeckung des Jahres» in der Deutschschweiz. Im «Dolder
Grand» wird mit ganz anderer Kelle angerichtet: Gut ist, was teuer ist, und natürlich ist auch die
Grösse der Küchenbrigade imposant. Einziges Kriterium für die «Dosierung» der GaultMillau-
Punkte ist die Leistung der Küche. Die ist beeindruckend, Chef Heiko Nieder verteidigt seine
aus Köln mitgebrachten 17 Punkte souverän. Was (noch) nicht klappt oben am Berg, hat mit ihm
nichts zu tun. Mit der Note 17 schiebt sich das «Dolder» auf Anhieb an die Stadtzürcher Spitze:
Nur der überragende Marcus G. Lindner im «Mesa» und Altmeister Martin Surbeck im «Sein»
kochen noch auf diesem hohen Niveau.

Drei Stadtzürcher Restaurants legen zu: «Kaiser’s Reblaube» kehrt zurück auf 15 Punkte.
Das «Park Hyatt» verbessert sich stetig und bringts wie das «Frieden» neu auf 14 Punkte.
Prominente Absteiger gibts auch in der City: «Alden» (neu 14), «Carlton» (neu 13), «Oscar»
(neu 13) und «Schweizerhof» (neu 12) zeigten Schwächen. Neu im Guide: «Tre Fratelli» mit
12 Punkten.
Und ausserhalb der Stadt? Da tut sich vor allem in Winterthur einiges! Mit dem Sorell Hotel
Krone (14), dem «Strauss» (13) und dem «National» (12) starten gleich drei Restaurants ihre
GaultMillau-Karriere. Renommierte Köche haben neue Betriebe übernommen und den Weg ins
rote Buch natürlich sehr schnell gefunden: In der «Rebe» Herrliberg kochen Jutta Ines Stergner
und Peter Jörimann bündnerisch-österreichisch für 15 Punkte, im zauberhaften Gasthof
Hirschen in Eglisau startet Martin Slier mit einem 14er. Das «Al Seda» in Rüti und der «Hirschen»
in Oberstammheim sind weitere Neulinge (je 13). Zwei steigen auf: die «Traube» in Ottikon bei
Kemptthal (neu 14), vor allem aber Stephan Stalder im «Löwen» in Nänikon. 16 Punkte sinds
mittlerweile, und so viel Klasse lohnt auch mal eine längere Anfahrt!

Die beiden Besten im Kanton: Horst Petermann, der in den «Kunststuben» in Küsnacht auf
Weltklasseniveau kocht (19 Punkte). Und Hans-Peter Hussong in Uetikon am See, der Purist
unter den besten Schweizer Chefs (18).

GaultMillau Guide Schweiz 2009
Urs Heller
Der Reiseführer für Gourmets
Mit Sonderteil «Die besten Schweizer Hotels»
800 Restaurants getestet, bewertet und kommentiert
580 Seiten, 7 Stadtpläne, Übersichtskarte Schweiz
Format 13,5 ¥ 21 cm, CHF 52.–
ISBN-13: 978-3-88472-914-4

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