Ballaststoffe – kein überflüssiger Ballast

Ballaststoffe – kein überflüssiger Ballast

Im Darm können Ballaststoffe von körpereigenen Enzymen nicht verdaut werden – daher der Name „Ballast“-stoffe. Dass sie mehr als nur Ballast sind, nahmen Wissenschaftler bereits in den 1970er Jahren an: In ländlichen Gebieten Afrikas traten Krankheiten wie Darmkrebs, Diabetes mellitus und Herz-Kreislauf-Krankheiten deutlich seltener auf als in der zivilisierten Welt. Die Ernährung der Bevölkerung zeichnete sich u. a. durch einen hohen Ballaststoffanteil aus. Es lag nahe, hier einen Zusammenhang zu vermuten.

Mittlerweile ist wissenschaftlich erwiesen, dass Ballaststoffe wichtige Funktionen im Verdauungstrakt erfüllen und positive Wirkungen auf den Stoffwechsel haben. Durch das gründliche Kauen verlängern sie die Dauer der Mahlzeiten sowie das Gefühl der Sattheit und helfen das Normalgewicht beizubehalten oder zu erreichen. Sie regen den Darm an, beugen somit Verstopfungen vor und wirken einer Reihe von Darmerkrankungen entgegen u. a. Hämorrhoiden und Divertikulose. Blutfettwerte sowie Cholesterolspiegel können bei einer hohen Zufuhr an Ballaststoffen gesenkt werden. Sie sind in Vollkornprodukten, Gemüse, Kartoffeln, Hülsenfrüchten und Obst zu finden – also pflanzlichen Lebensmitteln, die den Hauptanteil unseres Essens bilden sollten.

Auch in Bezug auf Diabetes mellitus Typ 2 wirken sie sich günstig aus: Menschen, die ihren Körper ausreichend mit Ballaststoffen – insbesondere aus Vollkornprodukten – versorgen, haben ein geringeres Risiko an Diabetes zu erkranken. Sie verbessern die Insulinwirkung und helfen, Blutzuckerspitzen zu vermeiden.

Als Richtwert für die tägliche Zufuhr nennt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) deshalb mindestens 30 g Ballaststoffe für Erwachsene.
Der Zusammenhang zwischen der Ballaststoffaufnahme und dem Risiko für Darmkrebs wurde in den vergangenen Jahren immer wieder in Frage gestellt. Der Report des World Cancer Research Fund (WCRF) wertete nunmehr sämtliche relevanten Forschungsergebnisse aus und kommt zu dem Schluss, dass Lebensmittel, die Ballaststoffe enthalten, das Risiko für kolorektalen Krebs wahrscheinlich senken.

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