„Grünes“ Gastgewerbe

„Grünes“ Gastgewerbe in Europa weiterhin auf dem Vormarsch

American Express Trendbarometer 2008: Europäische Hotels und Restaurants nutzen Umweltengagement für Kosteneinsparungen und zur Imagepflege

Für jeden zweiten europäischen Hotelier und Gastronom sind verbindliche Richtlinien für ökologisches Wirtschaften ein wichtiger Teil der Firmenpolitik. Hierzu zählen beispielsweise Regeln zum Energiesparen und das Verwenden von Lebensmitteln aus ökologischem Anbau. Insbesondere Hotelmanager haben erkannt, dass umweltfreundliches Engagement das Image ihres Hauses stärken kann. Kosteneinsparungen bleiben der wichtigste Beweggrund, „grün“ zu wirtschaften. Dies zeigt das aktuelle American Express Trendbarometer, für das 300 Hotel- und Restaurantmanager in fünf europäischen Ländern befragt wurden.

Ähnlich wie im Vorjahr möchten 37 Prozent der Gastronomen (2007: 36 Prozent) und mehr als die Hälfte der Hoteliers (53 Prozent, 2007: 54 Prozent) von ihren Gästen als umweltfreundlich wahrgenommen werden. Im hart umkämpften Gastronomie- und Hotelmarkt wollen sie dadurch auch ihr Image stärken und Wettbewerbsvorteile erzielen. Vor allem Hotelmanager haben ökologisches Engagement als Imagetreiber entdeckt: Waren es 2007 nur 12 Prozent der Hoteliers, sind es heute fast dreimal so viele, die damit ihr Bild in der Öffentlichkeit verbessern wollen. Demgegenüber stehen 28 Prozent der Restaurantmanager. Kosteneinsparungen bleiben wie 2007 für jeden zweiten Hotelier und Gastronom in Europa der wichtigste Beweggrund für eine umweltfreundliche Firmenpolitik.

Neue Kunden über „grünen“ Weg gewinnen

Der Imagegewinn durch umweltfreundliche Aktivitäten zahlt sich in barer Münze aus, meinen 61 Prozent der Befragten. Das Umweltengagement lohnt sich auch wegen der Aussicht auf staatliche Fördergelder (60 Prozent) und neue Kunden, die besonderen Wert auf Umweltfreundlichkeit legen (56 Prozent). „Die europäischen Hotels und Restaurants erkennen zunehmend, dass ihre Geschäfte besser laufen, wenn sie die Umwelt schonen und dies ihren Gästen auch zeigen. Das ist eine große Chance: Denn wer ökologisch handelt, verbessert sein Image und lockt neue Kunden aus der wachsenden Gruppe naturbewusster Konsumenten an“, so Carola Paschola, Vice President bei American Express.

Hohes Umweltbewusstsein in der Hotellerie

Deutsche Hotelmanager zählen in punkto Umweltschutz zusammen mit den britischen und französischen zu Europas Musterschülern. Fast zwei Drittel von ihnen sehen umweltfreundliche Richtlinien als bedeutenden Teil der Firmenpolitik an – bei den Hoteliers aus Italien und Spanien ist es nur jeder Zweite. Unter den Gastronomen legen die Italiener am meisten Wert auf umweltbewusste Unternehmenspolitik (47 Prozent), in den anderen befragten Ländern sind es jeweils nur 40 Prozent.

Mehr „Bio“ auf der Speisekarte

Einige umweltschonende Maßnahmen werden öfter als im Vorjahr ergriffen, was sich insbesondere auf der Speisekarte beobachten lässt. Die Entwicklung geht hin zu Lebensmitteln aus ökologischem Anbau (14 Prozent, 2007: 9 Prozent), die möglichst aus der unmittelbaren Umgebung bezogen werden (10 Prozent, 2007: 4 Prozent). In der europäischen Gastronomie steigt die Zahl derer, die ausschließlich Bio-Lebensmittel verwenden, von 7 auf 15 Prozent. 9 Prozent geben an, hauptsächlich fair gehandelte Produkte zu kaufen, 2007 war es nur 1 Prozent.

Zu den gängigen umweltfreundlichen Aktivitäten zählen wie im vorigen Jahr der Einsatz energiesparender Beleuchtung (56 Prozent) und ein umweltgerechtes Abfallmanagement (58 Prozent). Einzig in Großbritannien gingen die Zahlen für diese beiden Maßnahmen nennenswert zurück: Nur noch jeder Zweite gibt an, gezielt das Abfallmanagement umweltgerecht zu gestalten (2007: 72 Prozent) und energiesparende Beleuchtung einzusetzen (2007: 60 Prozent). Boten 2007 noch 93 Prozent der europäischen Hotels ihren Gästen den freiwilligen Verzicht auf die tägliche Wäschereinigung an, so sind es heute 10 Prozent weniger. 55 Prozent setzen statt einzelner Packungen Seifenspender ein.

Über die Studie:
Das Trendbarometer 2008 ist die dritte internationale Befragung von Hotel- und Restaurantmana­gern durch American Express. Insgesamt wurden 300 verantwortliche Manager aus dem Hotel- und Restaurantgewerbe in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien zu den Trends und Entwicklungen befragt. In die Studie einbezogen wurden Hotels, deren Jahresumsatz mindes­tens 1 Million Euro beträgt und Restaurants, die 200.000 Euro und mehr pro Jahr umsetzen. Durchgeführt wurde die jährliche Studie von Loudhouse Research im Auftrag von American Ex­press.

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