Wer heult am besten?
Am 5. Februar findet das spannende Finale der finnischen Meisterschaften im Wolfsheulen statt. Dieser Wettbewerb ist der Höhepunkt des über zwei Wochen gehenden Kulturspektakels „Die Stimme des Wolfes“ in der Kabelfabrik Helsinki. Nach den beiden Ausscheidungswettkämpfen folgt nun das große Finale. Die Jury des Wettbewerbs besteht aus finnischen Künstlern, die dafür bekannt sind, dass sie eine sehr voluminöse Stimme haben – und diese auch nutzen.
Bei den Wolfswochen wird den Besuchern eine spannende, interaktive Entdeckungsreise zum Thema Wolf & Kind sowie eine Wolfsoper angeboten. Außerdem kann man in einem Wettbewerb die besten Fotos von Finnlands Raubtieren suchen. Die Veranstaltung beginnt am 27. Januar und dauert bis zum 10. Februar. Mehr dazu im Internet unter www.sudenaani.org .
Unterhosen -eine Ausstellung, die in die Tiefe geht
Von den schlotternden Schaffellen des 16. Jahrhunderts bis zur aktuellsten Trendmode: Endlich kann man die ultimative Unterhosenausstellung besuchen. Unterhosen sind ein Symbol für die Entwicklung der Männerwelt. In der Ausstellung wird alles enthüllt, beispielsweise die heutige Wirkung der wilden Musterpracht der 1970er-Jahre. Andere Meilensteine sind nahezu pornografisch anmutende deutsche Exemplare in Latex oder neonfarbene Strings.
Wunderbar nostalgisch – oder stellen sich beim Thema Unterhosen immer noch die Nackenhaare auf? Im Kunstmuseum Tennispalatsi „Die Unaussprechlichen – Unterhosen-Kultur“ können die Besucher dieser Frage auf den Grund gehen. Alte und neue, lange und kurze, farbenfrohe und neutral gehaltene, verzierte oder asketische Exemplare der „Unaussprechlichen“ werden dabei zu sehen sein. Der Mann ist eben ein Ausdruck dessen, was er an sich trägt. Die Ausstellung in Helsinki beginnt am 12. Februar. Mehr dazu im Internet unter www.taidemuseo.hel.fi .
Koch des Jahres übernimmt Hotel auf den Aland-Inseln
Ein gastronomisches Experiment, Wracktauchen und ein großer Gästehafen sollen die Besucher an die nördlichste Spitze der Aland-Inseln locken. Michael Björklund, der sowohl in Schweden als auch in Finnland bereits Koch des Jahres wurde, ist verantwortlich für die neue Küche des komplett renovierten Hotels Havsvidden. Der Meisterkoch hat gleich einige Eisen im Feuer: Im Sommer übernahm er außerdem den vornehmen Segelpavillon in Mariehamn.
Havsvidden, das bekannt ist für seine fantastische Natur und Abgeschiedenheit, wurde von einer Gruppe schwedischer Investoren gekauft, die mannigfaltige Erfahrungen im Bereich Events und Konferenzen haben. Die neuen Besitzer planen nun ein exklusives „extreme makeover“. Die Renovierung soll bis zum 1. April beendet sein, wenn Havsvidden wieder eröffnet wird.
Michael Björklunds kulinarische Kunst wird für viele Segler und Motorboot-Kapitäne Grund für einen Besuch des Hotels sein. Noch vor dem erwarteten Ansturm im Sommer wird das Havsvidden einen eigenen Hafen und Gästehafen haben. Mehr dazu im Internet unter www.havsvidden.com .
Helsinki jazzt wie nie zuvor
Helsinki wurde innerhalb kürzester Zeit zu einem bedeutenden Treffpunkt für Jazzliebhaber. Grund dafür ist die äußerst vitale finnische Jazz-Szene. Neue, mit Auszeichnungen bedachte Bands wie das Ilmiliekki-Quartett, Quintessence und Nuspirit locken nicht nur das Jazzpublikum, sondern auch viele Rockfans, die Musik zwischen der Blue Note oder brasilianischen Rhythmen mögen.
Fünf Jazzclubs sind besonders angesagt. Das Umo Jazz House in Punavuori, das bis vier Uhr morgens geöffnet hat, vermischt Live-Jazz und DJ-Abende, das charmante Dubrovnik Corona in der Eerikinkatu 11 präsentiert die bekanntesten einheimischen traditionellen Jazzmusiker. Einmal im Monat erscheint die 20-Mann-Kapelle HOS Royal Roost Club in der Szene. In der Kulturfabrik Korjaamo trifft man auf die am wenigsten vorhersagbare Musik. Und mittwochs hat man eine weitere Alternative – mit dem Besuch im Kaivopuisto Café Ursula bei gedämpfter Dinner-Jazz-Atmosphäre.
ARS 06 – unvergessliche Erlebnisse im Kiasma
Erlebnisse außerhalb des Gewöhnlichen: Das verspricht die Ausstellung im Museum für zeitgenössische Kunst in Helsinki, das Kiasma. Und alle, die in der Vergangenheit schon eine ARS-Ausstellung gesehen haben, vergessen das niemals. Nun beginnt die – seit der Premiere 1961 – siebte Ausstellung unter diesem Titel. Sie haben allesamt heftige Diskussionen ausgelöst, viele der Werke leben immer noch in den Köpfen der Besucher.
Die ARS 2006 wurde am 21. Januar im Kiasma im Zentrum von Helsinki eröffnet; knapp 40 Künstler aus der ganzen Welt nehmen daran teil. Die diesjährige Ausstellung konzentriert sich auf die Rolle der Kunst als ein Teil des Guten und Bösen in der Menschheit. Sie beinhaltet Installationen, Malerei, Videokunst und Performances, die im Laufe des Sommers ausgetauscht werden. Die ARS 06 dauert bis zum 27. August. Mehr dazu im Internet unter www.kiasma.fi .
Zu Gast bei finnischen Familien
Wie wäre es, eine ganz gewöhnliche finnische Familie in ihrem Heim zu besuchen und dort gemeinsam zu Abend zu Essen? Diese Möglichkeit wird vom finnischen Unternehmen Cosy Finnland angeboten. Der Gedanke dabei ist, dass sich völlig fremde Gäste mit finnischen Sitten und Gebräuchen bekannt machen.
Wirtsfamilien aus ganz Finnland haben ihr Interesse angemeldet und freuen sich, ausländische Gäste zu empfangen. Dabei sind Abende in verschiedenen Sprachen möglich: deutsch, englisch, spanisch, französisch, russisch und schwedisch. Mehr dazu im Internet unter www.cosyfinland.com .
Unerwarteter Finnland-Botschafter
Eine völlig unerwartete Werbekampagne verdankte Finnland im Herbst dem amerikanischen Talk-Show-Veteran Conan O´Brien in dessen Late-Night-Show. Seitdem er sich in seiner Show mit Finnlands Präsidentin Tarja Halonen beschäftigte, ist in dem Land ein Conan O´Brien-Fieber entstanden.
Es begann damit, das Conan ein Bild der finnischen Präsidentin mit hängenden Mundwinkeln zeigte. In einer späteren Sendung trug der Fernsehstar eine Brille, die der der finnischen Präsidentin glich.
Die erregte viel Aufmerksamkeit bei den finnischen Zuschauern, Zeitungen schrieben seitenweise über das Thema. Nun hat O´Brien eine offizielle Einladung zu einem Besuch in Turku erhalten. Hier meinen viele, dass die Finnen dem TV-Komiker ein Sommerhaus schenken sollten.