Zu Tisch in … Bulgarien

So, 21.09. um 17:45 Uhr arte

Zu Tisch in … Bulgarien

Gürga Tschuschkowa hat es nicht leicht, ihre Familienbäckerei in einem kleinen zentralbulgarischen Dorf am Laufen zu halten. Ständig haben die alten Maschinen einen Defekt, unvorhersehbare Stromausfälle sind an der Tagesordnung. Doch Gürga und ihre Familie lassen sich nicht unterkriegen und sind froh, den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt zu haben.

Gürga Tschuschkowa ist eine Frau, die weiß, wie man aus allem das Beste macht: Als die staatliche Großbäckerei, in der sie viele Jahre gearbeitet hatte, vor elf Jahren Konkurs anmelden musste, eröffnete sie in ihrem Heimatdorf Cedinenie eine eigene kleine Bäckerei. Heute backen Gürga, ihre beiden Töchter und drei Aushilfskräfte für die Nachtschicht täglich etwa 1.500 Brote und 2.500 Brötchen. Gürgas Mann Georgi, den alle liebevoll-scherzhaft den „Präsidenten“ nennen, bringt das, was nicht an der Ladentheke des Betriebs verkauft wird, zu den Großkunden. Einen Sinn für die Realität des Lebens und stoische Ruhe muss Gürga haben. Denn immer wieder bleiben die alten Teigknet- und Teigwalzmaschinen stehen. Zu technischen Defekten kommen noch die häufigen Stromausfälle. Schon sehr viel Teig ist im Mülleimer gelandet, weil er nicht gebacken werden konnte. Außerdem müssen Gürga und ihre Familie noch gegen die Dumpingpreise der Großbäckereien ankämpfen. Vier der ehemals sieben Familienbäckereien rund um Cedinenie mussten bereits schließen.

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