Die Schwäbische Küche

Die Schwäbische Küche

Die Schwäbische Küche ist im Gegensatz zur französisch beeinflussten Badischen Küche eher einfach und bodenständig. Sie ist beheimatet im Schwabenland, das große Teile Württembergs umfasst, die Region Bayerisch Schwaben sowie das bis ins Österreichische reichende Allgäu. Eine zentrale Bedeutung haben Eierteigwaren in den verschiedensten Variationen, zum Beispiel Spätzle oder Maultaschen.
Aber auch gehaltvolle Suppen und Eintöpfe sind typisch für die Schwäbische Küche. Über Jahrhunderte erlaubten die kargen und steinreichen Bedingungen der Äcker auf der Schwäbischen Alb kaum Viehzucht in größerem Maße. Fleisch konnten sich daher nur wenige leisten; es galt als „Herrenessen“, während sich das Volk hauptsächlich mit Innereien und einfachen Mehlspeisen begnügen musste.

Maultaschen
Die wohl bekannteste schwäbische Spezialität, gewickelte oder gefaltete Nudeltaschen mit einer herzhaften Füllung aus Fleisch, Spinat, Zwiebeln und eingeweichten Brötchen, hat sich in den letzten Jahren als Exportschlager erwiesen. Die sogenannten Maultaschen haben bis in den hohen Norden, sogar in Russland und den USA ihre Anhänger gefunden. „Herrgottsbscheißerle“ ist ihr Kosename, wurden sie doch – so sagt es die Legende – einst von Mönchen erfunden, um das Fleischverbot in der Fastenzeit zu umgehen. Ob als Einlage in einer kräftigen Rinderbrühe,
mit gerösteten Zwiebeln geschmälzt oder in Streifen angebraten, Maultaschen lassen sich immer wieder anders zubereiten. Mit unterschiedlichen Füllungen lassen sie sich weiter variieren.
Spätzle
Eine über die Grenzen Württembergs hinaus bekannte Zubereitung der schwäbischen Küche sind Spätzle, die die Rolle einer universellen Beilage zu saucenreichen Fleischgerichten einnehmen.
In der Regel werden sie mit in reichlich Butter gebräunten Semmelbröseln oder gerösteten
Zwiebeln garniert. Seltener werden sie als Süßspeise, ergänzt mit Apfelmus oder anderen Obstkompotten, gereicht. Spätzle werden aus einem zähflüssigen Teig aus Mehl, Ei und Wasser zubereitet, der traditionell in schmalen Streifen von einem „Spätzlesbrett“ direkt ins kochende Wasser geschabt wird. Für Käs’spätzle werden die Nudeln mit angebratenen Zwiebelringen in eine Form geschichtet und im Ofen mit Käse überbacken. Original schwäbisch ist auch ein weiteres typisches Spätzlegericht: Linsen mit Spätzle, dazu werden Würstchen gereicht.

Schupfnudeln
Schupfnudeln sind eine weitere Besonderheit aus der Schwäbischen Küche. Die länglichen, spitz zulaufenden Klößchen werden aus festem Kartoffelteig hergestellt, kurz in Salzwasser gegart und dann goldbraun in Butter angebraten. Sie können auch als Süßspeise gereicht werden, mit Zimt-Zucker oder Apfelmus. Unter die Schupfnudeln wird gerne Sauerkraut und ein wenig Speck gemischt und zusammen in einer Pfanne angebraten. Krautschupfnudeln sind auf Weinfesten und Jahrmärkten ein beliebter Imbiss.

Laubfrosch
Als „Laubfrosch“ wird eine Art Krautwickel bezeichnet, der aus einer mit Salz, Pfeffer und Muskat gewürzten und in Spinatblätter eingewickelten Masse aus Bratwurstbrät und gemahlenen altbackenen
Brötchen besteht. Laubfrösche werden in der Pfanne oder im Backofen gebraten.

Seelen
Als Seelen werden längliche Brötchen aus Dinkelmehl, Hefe, Wasser und Salz bezeichnet, die mit Kümmel und grobem Salz bestreut werden. Außen knusprig, ist die Seele innen weich und luftig. Dank des hohen Klebergehaltes von Dinkelmehl bleibt sie innen feucht.

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