Gen-Mais MON810: 70 Prozent der Deutschen und 80 Prozent der Bayern verlangen von Seehofer ein Verbot
Nach einer heute veröffentlichten Emnid-Umfrage verlangen 70 Prozent der Bundesbürger und 80 Prozent der Bayern, dass Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer ein Anbau-Verbot für den Gen-Mais MON810 in Deutschland erlässt. Selbst 75 Prozent der CSU-Wähler sprechen sich für ein Verbot aus. Die vom Online-Netzwerk Campact in Auftrag gegebene repräsentative Meinungsumfrage wurde heute in München während einer Aktion von einem breiten Bündnis aus Umwelt-, Bio- und Imker-Verbänden vorgestellt.
Auf dem Münchner Marienplatz tanzte eine große Seehofer-Puppe mit einer Europa-Figur Walzer. Gleichzeitig stiegen hunderte gelbe „Genpollen-Ballons“ in den Himmel. Mit der Aktion unterstrichen die Organisationen – darunter Bioland, Naturschutzbund Deutschland und Naturland – ihre Kritik an der Weigerung Horst Seehofers, den Anbau von Gen-Mais in Deutschland zu verbieten. Es reiche nicht aus, dass er sich stattdessen in der EU für einen rechtsverbindlichen Status gentechnikfreier Regionen einsetzen wolle.
„Seehofer ignoriert mit seiner Weigerung, den Gen-Mais zu verbieten, den Willen der bayerischen Wähler. Stattdessen schmückt er sich kurz vor der Wahl mit dem vagen Versprechen, sich in Brüssel gegen Gentechnik einsetzen zu wollen“, kritisiert Stefanie Hundsdorfer, Gentechnik-Campaignerin von Campact, in Anbetracht der Emnid-Umfrage.
„Ob sich Minister Seehofer in Brüssel mit seinen 26 europäischen Kollegen auf einen rechtsverbindlichen Status von gentechnikfreien Regionen einigen kann, steht in den Sternen. Jetzt muss er endlich handeln und den Gen-Mais hierzulande verbieten – so wie es Frankreich, Österreich und Polen vorgemacht haben“, fordert Olaf Tschimpke, Präsident des Naturschutzbundes Deutschland (NABU).