Aktuelles vom Apfel – Auswahl immer größer

Aktuelles vom Apfel: Auswahl immer größer

Äpfel sind die Stars im Obstkorb. Seit Jahren stehen sie unangefochten auf
Platz Eins in der Hitliste der beliebtesten Obstarten. 21,5 Kilogramm Äpfel
kauft jeder Haushalt im Durchschnitt pro Jahr. Elstar, die Jonagold-Gruppe,
Braeburn, Gala und Golden Delicious sind hierzulande die fünf meist
gekauften Apfelsorten. Doch für den Apfelgenießer gut zu wissen: Die
Auswahl an Sorten aus heimischem Anbau wird immer größer.

„Hinsichtlich der Qualität hat sich das Apfelsortiment verbessert“, informiert
Dr. Franz Rueß von der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und
Obstbau (LVWO) in Weinsberg. Bei den Standardsorten erlebt derzeit Elstar
eine Renaissance. Ein neues Lagerverfahren ermöglicht, dass die beliebte
Sorte länger knackig und fest bleibt.
Viel Aufsehen in Obstbaukreisen erregen momentan aber exklusive
„Clubsorten“ wie Rubens oder Kanzi. „Sie liegen absolut im Trend. Hinter
Clubsorten steht ein starkes Marketing. Vor allem aber eine starke
Produktpflege“, erklärt Agrarwissenschaftler Rueß. Die neuen Clubsorten
garantieren aufgrund einer stark gesteuerten Erzeugung eine einheitliche
Qualität und erfüllen perfekt den Wunsch der Verbraucher nach
wohlschmeckenden, saftigen und knackigen Äpfeln. Als Renner erweist sich
die neue Kanzi, die in Süddeutschland in manchen Gegenden die
Anbauanteile von Gala und Braeburn fast schon überflügelt und beim
Verbraucher sehr gut ankommt. Statistisch gesehen: Von 1.000 Äpfeln, die in
Europa erzeugt werden, ist einer bereits ein Kanzi. Dieser besitzt ein
ausgewogenes Zucker-Säure-Verhältnis, ist saftig, knackig und behält seine
Festigkeit auch nach der Kühl-Lagerung noch eine gewisse Zeit bei. Dazu
kommt eine äußerst ansprechende Farbe – samtrot mit einer gelblichen
Grundfarbe.
„Auch im Bio-Apfel-Anbau haben wir in den letzten Jahren eine starke
Entwicklung durchlaufen. Im Trend liegt hier die Apfelsorte Topaz, die sich in
Deutschland zur Bio-Apfelsorte Nummer Eins entwickelt hat“, erläutert Rueß.

Die Sorte erinnert an alte Streuobstsorten, weil sie geflammt rot-goldgelb
gestreift ist. Dennoch handelt es sich um ein brandneues Zuchtprodukt, das
gegenüber der Pilzkrankheit Apfelschorf resistent ist und es dem Obstbauern
damit leichter macht, den ökologischen Richtlinien gemäß zu erzeugen.
„Ob alte oder neue Sorten mit mehr wertvollen Inhaltstoffen punkten, lässt
sich nicht pauschal beantworten“, sagt Ute Pötsch vom Dienstleistungszentrum
Ländlicher Raum (DLR) Westerwald-Osteifel. Denn es gibt große
Unterschiede zwischen den einzelnen Apfelsorten. Um in den Genuss der
ganzen Vielfalt an wichtigen Inhaltstoffen wie Vitamin C und sekundäre
Pflanzenstoffe zu kommen, rät die Ernährungswissenschaftlerin, die breite
Apfel-Palette zu probieren – neue wie alte Sorten.
Egal welche Sorte, fest steht: Heimische Äpfel sind auf jeden Fall natürlich.
„Deutsche Obstbauern wachsen ihre Äpfel definitiv nicht und das bleibt auch
so“, darauf verweist Jörg Disselborg von der Fachgruppe Obstbau im
Bundesausschuss Obst und Gemüse. Kurze Transportwege und ausgefeilte
Kühltechnik machen das Auftragen von Wachsen zum Schutz vor
Feuchtigkeitsverlusten hierzulande generell überflüssig. Es lohnt sich daher,
nach der Herkunft zu schauen.

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