Babybrei – kaufen oder kochen?
Einfache Tipps für junge Eltern
Einigen Wirbel hat es gegeben um die Überprüfung von Baby-Fertigbreien der Stiftung Warentest. Die Tester prüften fünfzehn Menüs mit Fleisch. In keinem Produkt waren die empfohlenen acht bis zehn Gramm Fett pro Mahlzeit und ausreichend Vitamin C enthalten. Teilweise fehlte es auch an Eisen und Ballaststoffen.
Das führte prompt zu einer Reaktion seitens der Industrie. So hat der Diätverband (Bundesverband der Hersteller von Lebensmitteln für eine besondere Ernährung e. V.) angemerkt, dass ein Vergleich der Beikost im Gläschen zu einer „theoretischen Mustermahlzeit“ nicht möglich sei.
Tatsache bleibt dabei: Eine sowieso schon sensible Gruppe von Verbrauchern, junge Eltern nämlich, bleiben verunsichert zurück. „Ich will doch nur das Beste für mein Baby. Kann ich denn jetzt noch ein Gläschen geben oder nicht?“ ist eine der dringendsten Fragen, die seit Tagen nicht nur auf dem Spielplatz und in Krabbelgruppen kursieren.
Der aid infodienst gibt daher Eltern folgende Tipps:
Selbst gekochte Breie sind nicht grundsätzlich besser als Fertigbreie, nur weil die Zutaten frisch, selbst ausgesucht und zubereitet sind. Sie haben nur dann Vorzüge gegenüber Fertigbreien, wenn die Zutaten dem Alter entsprechen, frisch, schadstoffarm, sauber und nährstoffschonend verarbeitet sind.
Worauf Sie beim Kauf von Fertigbreien achten sollten:
– Wenige Zutaten
Die besten Fertigbreie für Babys sind einfach zusammengesetzt und enthalten nur wenige Zutaten. Eine Gemüse-, Obst- oder Getreidesorte im Brei reicht. Mischungen sind erst dann unproblematisch, wenn jede Sorte bereits auf Geschmack und Verträglichkeit getestet wurde. Wegen ihrer guten Nährstoffzusammensetzung sind Breie mit Kartoffeln oder Vollkorngetreide die bessere Wahl.
– Ohne unnötige Zusätze
Häufig enthalten Fertigbreie geschmacksgebende Zutaten wie Salz, Zucker und andere Süßungsmittel (z. B. Honig, Ahornsirup, Fruchtdicksaft), Schokolade und Kakao. Sie sind in der Babyernährung überflüssig. Das gilt auch für Nüsse, Gewürze und Aromen, die allergieauslösend wirken können. Häufig sind Breie mit der auffälligen Aufschrift „ohne Kristallzucker“ gekennzeichnet. Die Zutatenliste zeigt aber, dass sich Zucker unter anderen Namen im Produkt verbirgt. Zum Beispiel: Saccharose (Haushaltszucker), Glukose (Traubenzucker) oder Glukosesirup, Fruktose (Fruchtzucker) oder Maltose (Malzzucker).
– Mit Zusatz von Jod
Der Zusatz von Kaliumjodid oder Kaliumjodat ist erwünscht, denn er trägt dazu bei, den erhöhten Jodbedarf des schnell wachsenden Babys ausreichend zu decken. Jod ist ein Spurenelement, das das Baby für sein Wachstum sowie für seine körperliche und geistige Entwicklung braucht.
– Gemüse-Fleisch- und Getreide-Obst-Breie ohne Milch und Milcherzeugnisse
Gemüse, Fleisch und Vollkorngetreideerzeugnisse versorgen das Baby mit dem Spurenelement Eisen, das es, wie Jod, in zunehmender Menge für Wachstum und Entwicklung braucht. Enthält die Mahlzeit bzw. der Brei gleichzeitig Milch oder Milchprodukte, bilden Kalzium und Eisen eine für den Körper schwer verwertbare Verbindung. Deshalb sollten Gemüse-Fleisch-Breie keinen Käse und keine Sahne sowie Getreide-Obst-Breie keine Milch, keinen Jogurt und keine Sahne enthalten.
– Fehlendes Vitamin C ergänzen
Vitamin C verbessert die Aufnahme von Eisen im Körper. Gemüsebreie ohne den Zusatz von Vitamin C (siehe Zutatenliste auf dem Etikett) sollten mit 1 bis 2 Esslöffeln Saft ergänzt werden (einfach nach dem Erwärmen unterrühren) oder das Baby bekommt zum Essen verdünnten Saft.
– Fettarme Breie ergänzen
Fertige Gemüse- und Getreide-Obst-Breie sind häufig sehr fettarm. Das schnell wachsende Baby braucht aber ausreichend Fett für die Deckung seines hohen Energiebedarfs. Liegt der Fettgehalt von Gemüsebreien unter 8 g pro Portion (siehe Nährwertangabe auf dem Etikett) und der von Getreide-Obst-Breien unter 5 g pro Portion, kann der Brei mit ½ bis 1 Teelöffel Rapsöl oder Butter (1 TL = 4 g) ergänzt werden – es sei denn, die Fettzufuhr wird mit den anderen Mahlzeiten ausgeglichen.
aid, Harald Seitz