Wolfram Siebeck sieht in DIE ZEIT keine Zukunft für die molekulare Küche:
Siebeck schreibt in der ZEIT:
Was Ferran Adrià erfunden hat und was er in seinem Restaurant elBulli serviert, war ein totaler Bruch mit dem hehren Prinzip modernen Kochens: herkömmliche Rezepte zu verbessern und, vor allem, nur frischeste Produkte von bester Herkunft zu benutzen. Adrià fügte dem Handwerk des Kochens die Alchemie hinzu. So sahen es seine Konkurrenten. Tatsächlich handelt es sich um chemische Prozesse, die bisher in den Küchen unbekannt waren. Die dafür benötigten chemischen Zusätze waren es, an denen sich jetzt der Streit entzündete. Sie gestatten es dem findigen Katalanen und seinen Anhängern, den Gästen kleine Kugeln zu servieren, welche auf der Zunge der Gourmets platzen und – nach Wahl – den Eindruck einer explodierenden Tomate oder eines Olivenölbömbchens hinterlassen. Oder er verwandelt Gemüse in eine Art Gummibärchen oder Senf in ein Speiseeis. Kann auch sein, dass Adrià eine Garnele in einen Dauerlutscher verhext oder warmes Eis produziert.
Da man Adriàs Erfindung Genialität nicht absprechen kann, liegt ein Vergleich mit der Kunstsprache Esperanto nahe: In der Praxis hat sie sich nicht durchgesetzt. So wird es auch der Molekularküche ergehen.
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http://www.zeit.de/2008/36/Siebeck-Adria-36?page=1