Graz wird Genusshauptstadt Österreichs

PRÖLL: Graz wird Genusshauptstadt Österreichs

Vier neue Genuss Regionen in der Steiermark ausgezeichnet

„Die bereits ausgezeichneten 11 steirischen Genuss
Regionen haben sich erfolgreich etabliert. Mit den neuen Genuss
Regionen – Gesäuse Wild, Grazer Krauthäuptel, Steirischer Kren und
Weststeirisches Turopoljeschwein – wird die Genusslandkarte
Österreichs um vier weitere steirische Spezialitäten erweitert. Die
Steiermark leistet so einen enorm wichtigen Beitrag zu regionaler
Qualität und Vielfalt. Darüber hinaus wird Graz heute zur
Genusshauptstadt Österreichs ausgerufen, weil in dieser Stadt die
Themen Kulinarik und Genuss eine wichtige Rolle spielen“, so
Landwirtschaftsminister Josef Pröll heute in einer gemeinsamen
Pressekonferenz mit dem steirischen Agrarlandesrat Johann Seitinger,
dem Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl sowie dem Präsidenten der
Landwirtschaftskammer Österreich Gerhard Wlodkowski.

„Die GENUSS REGION ÖSTERREICH trägt viel zum Image und der
Qualität der heimischen Lebensmittel bei. Gerade in Zeiten der
Globalisierung des Geschmacks sehnen sich die Menschen nach mehr
Regionalität und Authentizität bei den Lebensmitteln. Der Trend geht
eindeutig in Richtung Genießen“, unterstreicht Pröll die Bedeutung
der Initiative.

Mittlerweile ist die Initiative GENUSS REGION ÖSTERREICH ein enorm
erfolgreichen Projekt, das die kulinarischen Schätze der Regionen den
Konsumentinnen und Konsumenten auf breiter Ebene bekannt macht. Heuer
werden österreichweit insgesamt 28 neue Regionen zu Genuss Regionen
ausgezeichnet. Damit weist die Genusslandkarte Österreichs im vierten
Jahr der Initiative bereits 113 Genuss Regionen auf.

„95 Prozent der Steirerinnen und Steirer wünschen sich, dass in
den Regalen der Handelsketten heimische Lebensmittel platziert sind“,
zitiert Landwirtschaftskammer-Präsident Wlodkowski eine Umfrage der
steirischen Landwirtschaftskammer. „Das bedeutet“, so der
Kammerpräsident, „regionale und saisonale Produkte haben bei den
Konsumenten eine herausragende Bedeutung. Die heimischen Bäuerinnen
und Bauern decken darüber hinaus den Tisch nur mit gentechnikfreien
und streng kontrollierten Lebensmitteln.“

„So agrarisch bunt wie das Genussland Steiermark ist kaum ein
anderes Bundesland. Die vier neuen steirischen Genussregionen
ergänzen das repräsentative Bild der Lebensmittelvielfalt in der
Grünen Mark – mit nunmehr insgesamt 15 steirischen Genussregionen.
Die Wertschätzung der regionalen bäuerlichen Betriebe sichert zudem
nicht nur den Genuss und die Lebensmittelqualität, sondern schafft
auch Arbeitsplätze dort, wo diese Qualitätsprodukte angebaut bzw.
produziert werden. Darüber hinaus sind diese Lebensmittel
kulinarische Repräsentanten weit über Österreichs Grenzen hinweg“, so
der steirische Landesrat Johann Seitinger.

Zusätzlich zu den neuen österreichischen Genuss Regionen bekommt
Österreich heute auch eine Genusshauptstadt. „Graz erfüllt alle
Voraussetzungen für die Genusshauptstadt. Im Grazer Einzugsgebiet
gibt es viele neue Genuss Regionen, Graz ist mit dem Grazer
Krauthäuptel nun auch selbst eine. Die Grazer Spitzengastronomie
setzt auf kulinarische regionale Genüsse – insbesondere aus den
Genuss Regionen“, so Pröll weiter, „mit seinen 800 Stadtbauern ist
Graz die größte Bauerngemeinde Österreichs und hat darüber hinaus
europaweit die höchste Dichte an Markttagen. Das älteste Kochbuch der
Welt stammt übrigens ebenfalls aus der Stadt Graz, die nun nach der
Kulturhauptstadt gemeinsam mit der Landwirtschaft auf die
Genusshauptstadt setzt.“

Auch der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl freut sich über die
Ausrufung Graz zur Genusshauptstadt: „Die Auszeichnung für Graz als
Genusshauptstadt hat zum Nachdenken angeregt. Nachhaltigkeit ist
längst eine anerkannte (Über-) Lebensstrategie, ihre Bedeutung den
Einzelnen jedoch zu wenig bewusst. Im öffentlichen Leben setzt Graz
konkrete Maßnahmen, um mit Genuss und Nachhaltigkeit die Grazer
Lebensqualität weiterhin zu steigern. Auf 14 Bauernmärkten bieten die
in Graz beheimateten landwirtschaftlichen Betriebe ihre Produkte an,
damit steht den Grazerinnen und Grazern auf kurzem Wege ein großes
Warenangebot von bester Qualität zur Verfügung. In einem Gebiet, in
dem städtische und ländliche Strukturen so eng beieinander liegen,
muss es möglich sein, mit gegenseitigem Verständnis nebeneinander und
miteinander zu leben und zu wirtschaften.“

Lebensministerium, Agrarmarkt Austria Marketing GesmbH und die
Bundesländern haben 2005 die Initiative GENUSS REGION ÖSTERREICH
gestartet, um die ländlichen Regionen und ihre typischen
kulinarischen Spezialitäten zu stärken. Ausgezeichnet werden Regionen
mit einem Produkt, das für die Region charakteristisch ist, nach
traditionellen Methoden und Rezepten verarbeitet wird und die
regionale Esskultur prägt.

DIE VIER NEUEN GENUSS REGIONEN IN DER STEIERMARK:

Genuss Region Gesäuse Wild
Die Genuss Region „Gesäuse Wild“ liegt im Nordosten der Steiermark
und umfasst die unberührten und natürlichen Gebiete der Naturparks
Steirische Eisenwurzen und Gesäuse. Der Waldreichtum im Gebiet
zwischen Hochschwab und Gesäuse und die Täler zwischen Enns und Salza
bieten dem hier lebenden Wild, das sich vorwiegend von frischen
Kräutern und saftigen Gräsern ernährt, einen natürlichen
Rückzugsraum. Frisches Fleisch vom Rotwild wird von Mitte August bis
Ende Dezember angeboten. Veredelt präsentiert sich das „Gesäuse Wild“
als zarter Hirsch-Rohschinken, als kräftiges Hirsch-Würstel, als
würziges Hirsch-Punkerl, als edelherbe Hirsch-Salami, als
Hubertus-Krainer, sowie als feine Wildfleisch-Pastete oder
Wildleber-Pastete.

Genuss Region Grazer Krauthäuptel
Die Gegend um Graz und in den südlichen Bezirken der Steiermark
eignet sich hervorragend für dien Anbau von Salaten. Der „Aristokrat“
unter den regionalen Salaten ist der Grazer Krauthäuptel. Der erste
„Grazer“ – wie ihn die Insider nennen – kommt ab Mitte März auf den
Markt. Die Saison erstreckt sich von Mitte März bis November. Beliebt
ist der Grazer Krauthäuptel beim Konsumenten vor allem durch seinen
zart-knackigen, leicht süßlichen, bitterfreien Geschmack. Wichtige
Vitamine, Mineralstoffe und Eiweiß machen ihn zum wertvollen Gericht
und gesunden Begleiter jeder Mahlzeit. Kultur und Genuss liegen im
Grazer Raum nah beisammen. Viele der Gasthöfe in und um Graz bieten
speziell steirische Produkte an, auch den Grazer Krauthäuptel.

Genuss Region Steirischer Kren
Das traditionelle Anbaugebiet des Steirischen Krens. befindet sich
im südöstlichen Teil der Steiermark, verstärkt in den Bezirken
Radkersburg, Feldbach, aber auch in Leibnitz, Deutschlandsberg,
Voitsberg, Graz Umgebung, Weiz, Hartberg und Fürstenfeld. In diesen
Bezirken produzieren etwa hundert Betriebe auf ca. 300 Hektar dieses
typisch steirische Schmankerl. Das vorherrschende illyrische Klima
mit seiner hohen Luftfeuchtigkeit und hohen Temperaturen in der
Vegetationszeit bietet dem Steirischen Kren hervorragende
Wachstumsbedingungen. Jedoch nicht nur das Klima sorgt für die
Qualität des steirischen Krens, der in der Südoststeiermark
vorherrschende schwere, tiefgründige Lehmboden sorgt für eine
optimale Entwicklung und verleiht dem steirischen Kren gleichzeitig
seine Schärfe. In der Steiermark kennt man den Kren verstärkt in
Stangenform. Er ist jedoch auch in fertig geriebener Form erhältlich,
teilweise mit anderen Produkten vermischt (z.B. Apfelkren). Kren
lässt sich keineswegs nur frisch gerieben zur Jause genießen. Für
kreative Köche lassen sich aus Steirischem Kren nicht nur Vor- und
Hauptspeisen, sondern auch Beilagen, Aufstriche und Salate
zubereiten.

Genuss Region Weststeirisches Turopoljeschwein
Die Genuss Region „Weststeirisches Turopoljeschwein“ erstreckt
sich über die weststeirischen Gemeinden Stallhofen, Stiwoll, Sankt
Bartholomä, Krottendorf-Gaisfeld, Voitsberg, Ligist, Sankt Johann ob
Hohenburg, Mooskirchen, Gundersdorf, Sankt Stefan ob Stainz und
Stainz, aber auch darüber hinaus wie zum Beispiel auf Kumberg und
Dechantskirchen. In der Oststeiermark befinden sich
Mitgliedsbetriebe, die die vom Aussterben bedrohte alte Schweinerasse
„Turopolje“ züchten. Alle bäuerlichen Mitgliedsbetriebe sind
eingetragene praktizierende Biobauern, die bei Haltung und Fütterung
der alten Schweinerasse den Biorichtlinien folgen. Die Muttertiere
bekommen bei dieser Haltungsform sechs bis acht Ferkel pro Wurf. Die
Schweine wachsen wesentlich langsamer als neuzeitliche Züchtungen.
Sie brauchen bis zur Erreichung eines Schlachtkörpergewichtes von
circa 100 kg bis zu 1,5 Jahre. Der Preis für den Bauern bzw. den
Fleischer und letztendlich für den Konsumenten muss diesen Umständen
Rechnung tragen. Dafür bekommt der Konsument ein hervorragendes
Fleisch und einen besonders köstlichen Speck, der seinesgleichen
sucht und keine Konkurrenz zu scheuen braucht. Es ist ein besonderes
Anliegen, dass diese Tiere von höchstqualifizierten Biofleischhauern
geschlachtet und auch gemäß der Richtlinien der Biofleisch-Verordnung
verarbeitet werden. Die Produkte der Turopoljeschweine sind unter der
Marke „Manturo“ erhältlich.

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