Thermal- und Bädergeschichte in Zentralserbien
Vrnjačka Banja lädt zum entspannen und verweilen ein
Im Herzen des Balkanstaates im Bezirk Raška, 200 Kilometer südlich Belgrad, liegt Vrnjačka Banja, das größte Thermalbad Serbiens und zugleich eines der ältesten des Landes. Die Spuren der thermalen Nutzung gehen hier etwa 2.000 Jahre zurück, schon die alten Römer wussten die Vorzüge der dortigen Warm- und Kaltwasserquellen zu schätzen. Doch Vrnjačka Banja hat noch mehr zu bieten: Mit großzügigen Parkanlagen, einer idyllischen Natur und einzigartiger Kultur lockt die Stadt zudem einheimische wie fremde Besucher an. Die offizielle Website der Stadt unter www.vrnjackabanja.co.yu ist momentan leider nur auf serbisch verfügbar, ist aber wegen der umfangreichen Foto-Galerie dennoch zu empfehlen.
Insgesamt verfügt Vrnjačka Banja heute über sechs aktive Heilquellen, die sich auf Heiß- und Kaltwasser verteilen. Eine davon hat es besonders „in sich“: Die Quelle Topli Izvor ist weltweit die einzige Heilquelle, die mit 36,5 Grad Celsius auf dem Niveau der durchschnittlichen Körpertemperatur des Menschen liegt. Die Heilwasser aus den Quellen von Vrnjačka Banja werden unter anderem für die Behandlung von Verdauungs-, Zucker-, Harnwege-, Nieren-, Her- und Blutgefäßbeschwerden verwendet. Neben dem gesunden Nass aus dem Inneren der Erde bietet aber auch das übrige Angebot des Ortes genug Anlass zur Muße und Entspannung:
Die Stadt selbst verfügt über ausgedehnte Parkanlagen mit farbenfrohen Blumeninstallationen und Skulpturen sowie idyllische Cafés und anspruchsvolle Restaurants, die eine Kurortatmosphäre schaffen. Am fast 1.200 Meter hohen Berg Goč – an dessen Hängen Vrnjačka Banja liegt – lässt es sich im Sommer zudem hervorragend wandern, mountainbiken und trekken. Im Winter lädt hier ein kleines, aber feines Skigebiet zum Wedeln ein.
Für Kulturbegeisterte hält Vrnjačka Banja und Umgebung einiges bereit: Diverse Festivals zu verschiedenen Themen – von Film über klassische Musik, Literatur und Theater bis hin zu verschiedenen Kunstrichtungen – sorgen das Jahr über für viel Abwechslung. Darüber hinaus befinden sich in der Stadt zahlreiche historische Gebäude und Museen, die einen Besuch wert sind. So zum Beispiel das Schloss Belimarkovič (benannt nach General Jovan Belimarkovič, dem Vormund des früheren serbischen Königs Aleksandar Obrenović), das älteste und eindrucksvollste Gebäude Vrnjačka Banjas, in dem regelmäßig Lesungen, Ausstellungen oder Lehrgänge stattfinden. Romantiker sei zudem eine Kutschfahrt durch die Stadt ans Herz gelegt – auf gemütlichen Fiakern lässt sich der Ort mit PS-Kraft erkunden. Für Tagesausflüge bieten sich einige gut erhaltene Klosteranlagen wie jene von Žiča oder das Unesco-geschützte Studenica an, die zwischen 30 und 80 Kilometer entfernt liegen und Teil der Transromanica sind, der „Europäischen Kulturstraße“.