Kartoffelernte am Brandenburger Tor

Kartoffelernte am Brandenburger Tor

Landwirtschaftsminister Seehofer würdigt Bedeutung der nahrhaften Knolle

Einen „versteckten Schatz“ hebt Landwirtschaftsminister Horst Seehofer am 23. August 2008, um 11 Uhr, vor dem Brandenburger Tor in Berlin. An diesem Tag und dem darauf folgenden Sonntag präsentiert die CMA Centrale Marketing-Gesellschaft der
deutschen Agrarwirtschaft mbH auf dem „Platz des 18. März“ ein Kartoffelfeld, aus dem Minister Seehofer symbolisch einige der wertvollen Knollen ernten wird.

Um die wachsende Bedeutung der Kartoffel als weltweit wichtiges Grundnahrungsmittel hervorzuheben, hat die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) 2008 das „Internationale Jahr der Kartoffel“ ausgerufen. Aus diesem
Anlass führt die CMA auf Initiative der deutschen Kartoffelwirtschaft die Aktion am Brandenburger Tor durch. Weitere beteiligte Partner sind das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV), die Union der Deutschen
Kartoffelwirtschaft e.V. (UNIKA), der Deutsche Kartoffelhandelsverband e.V. (DKHV) und das Julius Kühn-Institut (JKI).

Bundesminister Horst Seehofer und die Kartoffeln werden bei der Ernte vor dem Brandenburger Tor von „Langen Kerls“ bewacht, die als Soldaten des Preußenkönigs Friedrich II. schon im 18. Jahrhundert für die Wertschätzung der Kartoffel als
schmackhaftes Lebensmittel sorgen sollten. Der Beliebtheit der Kartoffel musste in Deutschland zu Beginn ihrer Karriere etwas nachgeholfen werden. Der „Alte Fritz“, König von Preußen, war davon überzeugt, dass die Knolle ein wirksames Mittel gegen
die immer wieder auftretenden Hungersnöte war. Den Bauern war das neue Gewächs aus dem fernen Südamerika jedoch nicht ganz geheuer. Mit einer List versuchte man sie zu überzeugen. Der König ließ Kartoffeläcker von Soldaten, den „Langen Kerls“,
bewachen, damit die Bauern dachten, die Kartoffeln seien etwas Wertvolles. Die Soldaten sollten jedoch wegschauen, wenn die Bauern kamen, um die Knollen zu stehlen. Da diese List der Kartoffel noch nicht endgültig zum Durchbruch verhalf, erließ der
König 1756 den so genannten Kartoffelbefehl, der den Anbau zur Pflicht machte. Damit wurde die Kartoffel auch in Deutschland zu einem der wichtigsten Lebensmittel.

Die Kartoffel ist weltweit das viertwichtigste Grundnahrungsmittel hinter Reis, Weizen und Mais. Sie liefert Kohlenhydrate, ist eine bedeutende Quelle für Vitamin C, Vitamin B6 und den Mineralstoff Kalium sowie für hochwertiges Eiweiß. Kartoffeln
können vielseitig zubereitet werden, von der Bratkartoffel bis zum Rösti. Die deutsche Ernährungswirtschaft bietet darüber hinaus eine große Auswahl an schnell zubereiteten Convenience-Produkten. In Deutschland kommt bereits jede zweite Kartoffel
nicht mehr selbst geschält, gekocht, gerieben oder geschnitten auf den Tisch. Die Deutschen essen im Schnitt mehr als 60 Kilo pro Kopf und Jahr.

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