Irrtümer der traditionellen Ernährungserziehung

Irrtümer der traditionellen Ernährungserziehung

„Gebt den Kindern das Kommando“ forderte Herbert Grönemeyer in einem Song Mitte der 80er Jahre. Kein Problem, jedenfalls nicht in der Küche. Ganz im Gegensatz zu der vielerorts immer noch weit verbreiteten Regel „Kinder haben in der Küche nichts zu suchen“ setzt der aid-Ernährungsführerschein ganz bewusst auf die Mitarbeit von Kindern in der Küche. Denn wer sich aus dem vielfältigen Angebot an frischen Lebensmitteln selbstständig leckere, kleine Gerichte zaubern kann, der ist nicht auf Snacks und Fastfood angewiesen.
Liebe Eltern, lasst also die Kinder in die Küche! Auch, wenn es anfangs etwas Zeit und Mühe kostet. Die Küche ist für Kinder ein spannendes und lehrreiches Spielfeld. Hier können sie rühren, reiben, kneten, wiegen und abschmecken. Und wer sein Essen selbst zubereitet, ist eher bereit, auch neue Lebensmittel oder Gerichte zu probieren. Die „falsch“ aufgeschnittene und ausgepresste Zitrone oder harte Nudeln sind dabei wichtige Erfahrungen. Die Gesundheit sollte natürlich zu keiner Zeit gefährdet sein.
Regeln wie „Scharfe Messer sind für Kinder nichts“ gelten heute ebenfalls nicht mehr uneingeschränkt. Mit der Hilfe von Erwachsenen können auch Grundschulkinder lernen, sicher mit Küchenmessern umzugehen. Beim Schneiden von Obst und Gemüse sollten sie unbedingt den so genannten „Krallengriff“ anwenden. Dabei formt die Hand, die das Gemüse hält, eine Kralle; die andere Hand schneidet mit dem Messer. Die Verletzungsgefahr ist besonders bei sehr scharfen, aber auch bei stumpfen Messern erhöht, denn letztere erschweren das präzise Arbeiten.

aid, Silke Hoffmann

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