Mittagsverpflegung an Ganztagsgrundschulen
Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen bietet ein umfangreiches Informationspaket und eine Telefonhotline zur Verbesserung der Mittagsverpflegung an Ganztagsschulen
Kartoffeln oder Pommes, Pizza oder Gemüse? – Wenn nach den Ferien die Schule wieder beginnt, steht bei vielen Ganztagsgrundschulen auch die Beschäftigung mit einer ausgewogenen Mittagsverpflegung auf dem Stundenplan. Schulen im Ganztagsbetrieb müssen neben dem Unterricht am Vormittag auch für ein warmes Mittagsessen und eine Betreuung am Nachmittag sorgen. Erste Erfahrungen mit selbst zubereiteten oder von Caterern angelieferten Speisen zeigen nach Erfahrung der Verbraucherzentrale NRW jedoch, dass die Mittagsverpflegung vielfach zu wünschen übrig lässt. „Oftmals sind bei der Zusammensetzung des Speiseplans keine Fachleute am Werk. Das Essen wird zu lange warm gehalten. Bei mehr als drei Stunden leidet die Qualität. Das Angebot ist auch nicht immer kindgerecht und ernährungsphysiologisch ausgewogen. Häufig ist das Essen zu fetthaltig“, fasst die Verbraucherzentrale NRW ihre Beobachtungen zusammen. Schulen und Eltern, die sich für eine sinnvolle Mittagsverpflegung engagieren, gibt sie dazu die nötigen Hilfestellungen an die Hand:
Vielfach keine optimale Versorgung: Ganztagsschulen sind per Erlass zwar verpflichtet, für eine warme Mittagsmahlzeit zu sorgen. Viele Grundschulen stellen es den Eltern jedoch frei, ihre Kinder an der Verpflegung teilhaben zu lassen. Nehmen jedoch nicht alle Schüler an dem Schulessen teil, und entspricht das Angebot nicht den Kriterien einer gesunden Ernährung, sind Kinder mit notwendigen Nährstoffen nicht ausreichend versorgt. Defizite wie Konzentrationsstörungen offenbaren sich sogleich, ernährungsbedingte Herz-Kreislauferkrankungen oder Fettsucht zeigen sich erst später. Eltern sollten auch in punkto Ernährung um das Wohl ihrer Kinder besorgt sein und sich um eine ausgewogene Mittagsverpflegung in der Schule ihrer Sprösslinge kümmern.
Zutaten einer gesunden Mittagsmahlzeit: Dazu gehören Kartoffeln, Reis oder Nudeln aus Vollkorn. Die tägliche Gemüseration ist sogar Pflicht, egal ob das Essen selbst gekocht oder fix und fertig angeliefert wird. Ein Rohkostsalat oder frisches Obst zum Kauen sollten auch regelmäßig aufgetischt werden. Fleisch hat auf dem Speisezettel nur gelegentlich etwas zu suchen. Kinder sollten auch ausreichend trinken: Leitungs- oder Mineralwasser und ungesüßter Früchtetee sind gesunde Alternativen zu Limonade und Fruchtsaftgetränken. Bei Zusammenstellung des Speiseplans sollte auf Abwechslung und Kinderwünsche geachtet werden. Denn Kinder, denen es schmeckt und die sich auch in der Mittagspause wohl fühlen, verbringen auch den Nachmittag gerne in der Schule.
Eltern- und Schulinitiative gefragt: Eltern können die Verbesserung der Mittagsverpflegung in der Klassen- und Schulpflegschaft zur Sprache bringen. Auch Lehrer und Schulträger sowie die pädagogischen Mitarbeiter der Nachmittagsbetreuung sollten in Gesprächen als Verbündete gewonnen werden. Idealerweise tun sich alle Verantwortlichen zusammen, um eine gesundheitsfördernde Ernährung fest im Schulprogramm zu verankern und ein adäquates Verpflegungssystem auf den Weg zu bringen. Interessenten können hierzu die Hilfsangebote der Verbraucherzentrale NRW nutzen.
Für interessierte Schulen und Eltern hat die Verbraucherzentrale NRW unter www.verbraucherzentrale-nrw.de/schulverpflegung ein umfangreiches Informationspaket geschnürt. Kostenlose Materialien gibt’s auch in den örtlichen Beratungsstellen. Darüber hinaus bietet die Verbraucherzentrale NRW zum Thema „Mittagsverpflegung an Ganztagsschulen“ eine telefonische und schriftliche Beratung an. Anmeldung unter 02 11/38 09 – 121.