Wir sind Deutschland – auch beim Essen

„Was vordergründig als Dilemma erscheint,
bietet für die deutsche Land- und Ernährungswirtschaft Chancen, sich
national und international zu behaupten“, erklärte Werner Hilse,
Vorsitzender des Aufsichtsrates der CMA Centrale
Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft mbH, im Vorfeld
der Internationalen Grünen Woche 2006 in Berlin. Sich immer stärker
differenzierende Ansprüche an Lebensmittel würden die Wirtschaft vor
große Herausforderungen stellen. Darin läge jedoch auch ein enormes
Potenzial, das es mit Innovationen auszuschöpfen gelte.

Die deutsche Land- und Ernährungswirtschaft habe sich trotz
spürbarer Stagnation aufgrund mangelnder Binnennachfrage behaupten
können. Sie stelle nach wie vor eine verlässliche Größe innerhalb der
Gesamtwirtschaft dar. Vor allem der Export habe dazu beigetragen, die
Wirtschaftskraft der Branche zu stabilisieren. Käufer deutscher
Produkte im Ausland seien häufig Singles oder Familien mit gehobenem
Lebensstandard, denen die Qualität wichtiger sei als der Preis.
Dieser Kundenkreis vertraue auf die hochwertige Qualität von
Lebensmitteln deutscher Herkunft. Dies sei unter anderem ein
maßgeblicher Grund dafür, dass Deutschland in Sachen Agrar- und
Lebensmittelexporte innerhalb der EU den Spitzenplatz und weltweit
Rang 4 belege. „Diese positive Einstellung zu deutschen Produkten
gilt es auch wieder verstärkt im eigenen Land zu verankern“,
unterstrich Werner Hilse.

Dass die Zeichen dafür gut stehen, belegt Jörn Dwehus,
Geschäftsführer der CMA, anhand aktueller Marktforschungsdaten. So
seien sich vor allem Qualitätskäufer der hohen Standards, der
Produktvielfalt und des guten Geschmacks von Lebensmitteln aus
deutscher Erzeugung bewusst, genauso auch der Anstrengungen bezüglich
Kontrollen, Qualitätssicherung und Nachvollziehbarkeit auf
gesetzlicher Ebene wie auf der Ebene der Wirtschaft selbst.

Nach wie vor spiele aber der Preis eine wesentliche Rolle bei der
Einkaufsentscheidung. Befragungen zufolge belege dieses Kriterium mit
89 Prozent einen der vorderen Plätze. Gerade bei Qualitätskäufern
setze sich jedoch die Erkenntnis durch, dass ein rein
preisorientiertes Einkaufen auch negative Folgen für die
Gesamtwirtschaft haben könne. „Ein verordnetes Dumping-Preis-Verbot
wird zwiespältig gesehen. Gegenüber einer staatlichen Regulierung
besteht Skepsis“, zitiert Jörn Dwehus Ergebnisse einer
Verbraucherbefragung der CMA. Hier sei vor allem die Wirtschaft
gefordert, sich auf die Bedürfnisse der Verbraucher einzustellen und
mit Innovation zu reagieren, um Wertschätzung für die Produkte zu
schaffen und damit die Basis für Wertschöpfung zu legen.

Über Grundbedürfnisse hinaus könnten Lebensmittel auch weiteren
Zusatznutzen für die Konsumenten bieten. Dafür seien diese durchaus
bereit, entsprechende Preise zu akzeptieren. Als Beispiele führt
Dwehus Produktsegmente an, die heutigen Ansprüchen in Folge sinkender
Haushaltsgrößen, wachsender Mobilität oder gestiegenen Bewusstseins
für Wellness und körperliches Wohlbefinden entsprächen. Die CMA
betrachte sich hier als Impulsgeber und Mittler im Dialog zwischen
Erzeugern, verarbeitender Wirtschaft und Handel einerseits sowie
Verbrauchern, Interessengruppen und Politik auf der anderen Seite.

Bestes vom Bauern stellvertretend für die Erzeuger ins rechte
Licht zu setzen, das ist die Aufgabe der CMA. Im Rahmen eines
Gemeinschaftsmarketing fördert die CMA den Absatz von Erzeugnissen
der deutschen Land- und Ernährungswirtschaft im In- und Ausland, baut
die Wettbewerbsposition der deutschen Agrarwirtschaft gegenüber
ausländischen Anbietern aus und sichert und stärkt das Vertrauen in
unsere Lebensmittel. Dabei hat die markenneutrale Information der
Verbraucher über die Entstehung, die Verwendung sowie den Nutzen von
Lebensmitteln aus deutscher Erzeugung in einer ausgewogenen Ernährung
einen hohen Stellenwert.

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