Johanna Maier

WDR, Samstag, 09.08., 16:40 – 17:25 Uhr

Ihre Geschichte mutet wie aus einem Märchen an: Als Mädchen lebt sie in ärmlichen Verhältnissen und muss zum Lebensunterhalt der Familie durch Bügeln beitragen, wofür man sie oft hänselt. Den Belastungen kann Johanna nur bei der Oma entfliehen, die ihrer Enkelin aus bescheidensten Zutaten wunderbare Gaumenfreuden zaubert. Während ihrer Kellnerausbildung tritt eines Tages ein ‚Märchenprinz‘ in Johannas Leben: Dietmar Maier, seinen Eltern gehört der angesehene ‚Hubertushof‘ im nahen Filzmoos. Die beiden verlieben sich und gehen 1969 zusammen nach Paris, wo Johanna zunächst als Au-pair arbeitet und Dietmar in der Küche eines Restaurants. 1971 kehren beide nach Österreich zurück, denn Johanna ist schwanger. Dass sie und Dietmar beabsichtigen, zu heiraten, missfällt seinen Eltern. Dennoch zieht das junge Paar zu ihnen in den ‚Hubertushof‘. Dietmar und seine Mutter führen die Küche, Johanna bekommt alle niederen Aufgaben, für die sich kein Personal findet. Als sich Johannas Schwiegermutter schließlich zurückzieht, übernimmt Johanna die Küche und kocht noch ganz konventionell. Nach ihrer ersten erfolgreichen Saison 1984 feiert das Paar mit einem feinen Essen bei den Gebrüdern Obauer in Werfen. Dies wird für Johanna Maier zum Schlüsselerlebnis: Sie ist fassungslos, dass Menschen so fantastisch kochen können. Das will sie auch. In wenigen Jahren lernt sie bei renommierten Köchen in München, New York, Paris und Hongkong. In Seminaren und Kursen verfeinert sie ihr Wissen. Schließlich, 1987, wird ihr die erste Gault-Millau-Haube verliehen. Und heute gilt sie unter den Spitzenköchen als ‚beste Köchin der Welt‘. Denn sie ist die erste und bislang einzige Köchin, die vom Restaurantführer Gault-Millau mit vier Hauben sowie vom Guide Michelin mit zwei Sternen ausgezeichnet wurde.

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