Test Fisch & Seafood 2008

DLG-Test Fisch & Seafood 2008

Aquakultur und nachhaltige Produktion im Kommen

Naturfilets und High-Convenience Fischereierzeugnisse in verbraucher-gerechten Portionsgrößen, mit zeitsparender Zubereitung sowie mit Rohstoffen aus Aquakulturen und nachhaltigen Produktionen sind zunehmend im Trend. So das Fazit der DLG-Qualitätsprüfung für Fisch & Seafood, welches das DLG-Testzentrum im Juni 2008 in Frankfurt veranstaltete. Neben Gelingsicherheit, abwechslungsreichen Rezepturen und einer hohen sensorischen Qualität bei den Endprodukten ist sich die Seafoodbranche auch ihrer gesellschaftlichen und ökologischen Verantwortung zum Erhalt der Fischreserven bewusst und antwortet mit angepassten Produktkonzepten und einer gezielten Kommunikation.

Zu den aktuellen Testergebnissen

Im Rahmen der zum 2. Mal veranstalteten Fisch & Seafoodprüfung untersuchten rund 40 geschulte Sachverständige aus Wissenschaft, Überwachung und Herstellerpraxis der Seafoodbranche im Sensorik-Zentrum der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) 373 Produkte von 50 Unternehmen. Das ist im Vergleich zum Vorjahr eine Probensteigerung um rund 40 %. Im Mittelpunkt der viertägigen Tests stand die sensorische Analyse, die um Verpackungs- und Kennzeichnungsprüfungen ergänzt wurde. Prof. Dr. Jörg Oehlenschläger, wisssenschaftlicher Leiter der DLG-Qualitätsprüfung Fisch & Seafood begrüßt die zunehmende Beteiligung der Hersteller, gerade auch vor dem Hintergrund des zunehmenden Fischkonsums der Verbraucher. Unternehmen der Seafoodbranche versuchen sich als Qualitätsanbieter zu positionieren und ergänzen die eigene Qualitätssicherung mittels eines neutralen Produkttests durch geschulte Experten.

Fischerzeugnisse wurden im DLG-Sensorikzentrum in Frankfurt einer sensorischen Analyse unterzogen. Prof. Dr. Jörg Oehlenschläger (Mitte) hatte die wissenschafltiche Leitung der Qualitätsprüfung inne. Foto: DLGDas qualitative Niveau der Prüfung bezeichnete Prof. Oehlenschläger wie im Vorjahr als sehr gut, aber noch steigerungsfähig: 84,5 % (315) der angemeldeten 373 Produkte wurden prämiert, davon erhielten 137 eine DLG-Gold, 109 eine Silber- und 69 eine DLG-Bronze-Medaille. Verbesserungspotential machte er, wie auch in den Vorjahren, in allen geprüften Produktkategorien aus. So zum Beispiel wiesen etliche Naturfischfilets nach der Zubereitung einen starken Eiweißaustritt auf und auch einige Räucherlachs-Erzeugnisse erhielten dadurch Punktabzüge. Geräucherte Forellen zeigten häufig eine Trockenrandbildung und bei etlichen TK-Fischgerichten waren die Portionen zerbrochen oder die Panaden abgelöst oder unvollständig. Feinkostsalate, wie Herings- oder Matjessalate wiesen oft muffige Rohwarenqualitäten auf und waren in der Konsistenz der tierischen Einlage häufig zu weich. Nachlässige Herrichtungen gaben ebenfalls Anlass zu Punktabzügen, hier u.a. bei Räucherlachs mit nicht entfernten Bestandteilen der Mittelgräten. Bei den Konserven gaben einige Soßen Anlass zur Beanstandung. Während die Rohwarenqualitäten als gut bis sehr gut bewertet werden konnten, traten bei den Soßen eine Vielzahl von Fehlern in der Konsistenz und Bindung auf und sorgten so für eine geringe Punktzahl in der Prämierung.

Erzeugnisse aus Aquakultur und nachhaltiger Produktion nehmen zu

Fisch liegt als gesundes Lebensmittel voll im Verbrauchertrend. Die steigende Nachfrage von Fischprodukten führt einerseits zu einer Rohstoffknappheit in den natürlichen Fischbeständen und andererseits zu Aquakulturen, die ein breit gefächertes Angebot an neuen, weniger bekannten Fischarten hervorbringen. Dass sich die Seafoodbranche ihrer gesellschaftlichen und ökologischen Verantwortung bewusst ist und mit entsprechenden Konzepten kontert, konnte man im Rahmen der DLG-Prüfung gut erkennen. Rund ein Viertel der eingereichten Produkte wiesen ausdrücklich ein MSC-Gütesiegel (Marine Stewardship Council) auf und dem Bereich Aquakultur entstammten fast 60% der Rohware der geprüften Produkte. Neben Limande, Tilapien, Tropischer Steinbutt, Barramundi und Pangasius standen auch die Neuseeländische Seezunge und Victoriaseebarsch auf dem Prüfstand der Experten. „Die Aquakultur erschließt in Zeiten zunehmender Rohstoffknappheit wichtige Produktquellen, die als große einheitliche Partien die Verarbeitung und Herstellung standardisierter Fischprodukte erleichtern“, so Prof. Oehlenschläger. Ohne Aquakulturen wäre die Anzahl

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