Du sollst nicht naschen

Du sollst nicht naschen

Irrtümer der traditionellen Ernährungserziehung

Tatsache ist: Süßwaren und fette Snacks sind ernährungsphysiologisch überflüssig. Darüber hinaus verdrängen sie wesentlich wertvollere Lebensmittel. Wenn der Bauch voll ist mit Keksen, dann passt kein Jogurt oder Apfel mehr in den Magen.

Gängige Praxis in vielen Familien, die sich gesunde Ernährung auf die Fahne schreiben wollen, ist es deshalb, das Naschen komplett zu verbieten. Das hat sich bis heute allerdings nicht bewährt. Kinder lieben den süßen Geschmack. Er ist ihnen nämlich von der Muttermilch her noch in bester Erinnerung. „Verbote“ machen diese Geschmacksrichtung nur interessanter. Besser ist es, sie möglichst von dem Thema abzulenken und Positives zu betonen, also „Du darfst so viel Obst und Gemüse essen, wie du magst“.

Im Umgang mit Süßigkeiten und Snacks ist es wichtig, ein gesundes Maß zu finden. Denn sie sind in der so genannten „Optimierten Mischkost“ durchaus geduldet. Hilfreich ist es, klare Spielregeln festzulegen, wie nur einmal täglich eine bestimmte Menge zu naschen oder Süßes nie unmittelbar vor den Mahlzeiten zu essen. Auf keinen Fall sollten Süßigkeiten oder andere „Extras“ als Belohnung oder Trostpflaster eingesetzt werden. Viele Erwachsene kämpfen heute mit „Kummerspeck“, weil sie als Kinder gelernt haben, sich bei Unwohlsein, Kummer oder Stress mit etwas „Süßem“ zu trösten. Die physiologische Reaktion auf Stress, Schmerz und Kummer wäre Appetitlosigkeit. „Kummerspeckler“ essen jedoch in diesen Situationen verstärkt.

Auch sollten Kinder nicht unnötig in Versuchung geführt werden. Süßwarenvorräte sind, wenn überhaupt nötig, keinesfalls in Kinderreichweite aufzubewahren. Und selbstverständlich gelten die vereinbarten Regeln auch für Eltern!

Kinder, die den aid-Ernährungsführerschein in der Grundschule erwerben, lernen frühzeitig verschiedene Zubereitungsarten von Obst und Gemüse kennen … und schätzen.

aid, Silke Hoffmann

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