Grünes Helsinki wird neu gestaltet
Aus der Luft betrachtet ist der Blick auf die nördlichste Hauptstadt
der EU, umrahmt von Wäldern, atemberaubend. Auch wenn man in
Helsinki-Vantaa gelandet ist und Richtung Zentrum fährt, ist man
vom satten Grün der Natur umgeben – und das ändert sich nicht bis
ins Zentrum der Stadt.
Die Grünanlagen Helsinkis haben einen natürlichen Ursprung, denn
die Stadt wurde mitten in einem Waldgebiet erbaut. Der mehr als
1.000 ha große Zentralpark ist ebenso eher ein Wald als ein Park,
besonders an seiner nördlichen Seite. Der Zentralpark erstreckt sich
in einer Keilform von der Stadt Vantaa bis hin zum Zentrum Helsinkis.
Die umfangreiche Flora und Fauna des Parks spiegeln die Natur
Süd-Finnlands wieder. Die südlichen Teile des Parkgebiets werden
Kulturpark genannt. Zu ihm gehören der Park Kaisaniemi, die Grünanlage
um die Töölö-Bucht herum und der Stadtgarten. Der Kulturpark
wird in den nächsten zehn Jahren rundum neu gestaltet.
Finlandia-Park – Wohnzimmer der Stadt
Die Grünanlagen an der Töölö-Bucht laden die Stadtbürger ein, die
Ruhe der zentralen Natur- und Wasserlandschaft zu genießen. Ab
2009 wird zwischen der Töölö-Bucht und dem Hauptbahnhof die
neue Kulturoase der Stadt Helsinki, der Finlandia-Park, entstehen.
Das Parkgebiet soll ein einzigartiges Zentrum der urbanen Kultur
werden. Am Rande des Parks sind der Bau des Musikhauses und der
neuen Stadtbibliothek geplant und auf der Stelle des alten Magazingebäudes
entsteht ein Tanzpavillon. Ferner werden das Konzert- und
Konferenzzentrum Finlandia-Halle, die Nationaloper, das Museum
für Zeitgenössische Kunst Kiasma und das Nationalmuseum die
Grünanlage zu einer Attraktion machen.
Der Park wird ein Naherholungsgebiet, das im nördlichen Teil
ursprünglich bleiben soll und im südlichen Bereich einen eher gestalteten
Charakter haben wird. Hinter dem Hauptbahnhof entsteht ein
neuer Bürgerplatz, der vom Kiasma-Park, dem keilförmigen Musikhauspark
und dem Magazinpark umrahmt wird. Durch den Musik-hauspark wird ein Meerwasserkanal laufen, der mit Wasser aus der
Töölö-Bucht gespeist wird. Beleuchtete Wasserbrunnen, Natursteinkonstruktionen
und zahlreiche Sitzplätze heben das Parkambiente
und laden zum verweilen ein.
Kaisaniemi-Park wird ab 2010 restauriert
Neben dem Finlandia-Park ist der Kaisaniemi-Park eine der größten
Grünflächen im Zentrum Helsinkis. Die wachsende Hauptstadt bekam
ihren ersten öffentlichen Park 1820. Für die Gestaltung des
Stadtparks war der Architekt des im Empire-Stil erbauten Zentrums
von Helsinki, Carl Ludwig Engel, verantwortlich. So ist daraus ein
Kompromiss zwischen einem Volkspark und einer edleren Grünfläche
entstanden und bis heute erhalten geblieben. In den letzten Jahren
ist der Kaisaniemi Park wegen seines Zustands kritisiert worden.
Diesen Sommer wurde der Neu-Entwurf des Parks beschlossen. Das
19 Hektar große Areal, das aus dem Park, dem Botanischen Garten
und der kleinen Grünfläche Varsapuistikko besteht, wird zwischen
2010 und 2012 umgebaut. Dafür steht einen Budget in Höhe von 20
Mio. Euro bereit. Das Ziel ist es, einen anziehenden Stadt- und
Veranstaltungspark entstehen zu lassen. Im Rahmen des Umbaus
werden die Teiche sowie der Kaisaniemi-Strand zugänglicher
gemacht und die kleinen Spielecken zu einem hinreißenden
Spielplatz zusammengefasst. Darüber hinaus bekommt der Botanische
Garten einen Eingang, der in unmittelbarer Verbindung mit
dem Park steht. Durch diese Maßnahmen soll die Sicherheit und das
Wohlbefinden der Bürger gefördert werden.
Grün hat viele Facetten
Neben den städtischen Parks verfügt Helsinki über 40 Naturschutzgebiete,
die insgesamt 500 Hektar umfassen, also rund ein Prozent
der Stadtfläche. Bis 2016 sollen rund 270 zusätzliche Hektar Land
und See geschützt werden. Die Entwicklung der sämtlichen Grünanlagen
wird Hand in Hand mit der Planung der neuen Wohngebiete
realisiert, mit gemeinsamen Zielen: Den Anwohnern werden attraktive
und urbane, aber naturnahe Lebensräume geboten. In jeder Phase
der Stadtplanung werden die ökologischen Aspekte berücksichtigt.
Zukünftig profiliert sich Helsinki noch stärker als grüne Stadt
und Vorreiter einer effektiven Energienutzung.