Äthiopien: Faszinierende (Kaffee-) Reisen auf dem „Dach Afrikas“
Äthiopien ist das Ursprungsland des Kaffees; unter Kennern gilt der wilde Waldkaffee als bester der Welt. Neben unvergleichlichen Berglandschaften und ganz unterschiedlichen Völkern gibt es in Äthiopien den vielfältigsten Kaffee-Verbrauch und die am breitesten gefächerte Kaffee-Produktion der Welt. Er ist weitaus mehr als ein wichtiger Handelsfaktor: im Hochland von Äthiopien ist das Kaffee-Ritual, Teil einer alten Kultur.
Äthiopier konsumieren Kaffee traditionell mit einer Zeremonie: der grüne Bohnen werden vor Gästen geröstet und in einem Mörser zerkleinert; Weihrauch wabert, und dazu wird oft Popcorn gereicht. Im Südwesten des Landes werden die Blätter des Kaffee-Strauches auch als Tee konsumiert, sogar als Suppe, zusammen mit scharfen Gewürzen. Und seit vielen Jahrhunderten gilt gerösteter Kaffee mit Butter als Power-Gel für Hirten und Wanderer auf langen Reisen.
Vor allem der handverlesene Kaffee aus den Bergregenwäldern (ca. 10% der Produktion in Äthiopien) gilt als bester der Welt und ist eine begehrte Rarität. Fast die Hälfte kommt aber aus Farmen („Gartenkaffee“), rund 35% ist „Semi-Forest Coffee“ aus dem Südwesten.
Das alles – und noch mehr – kann nun auf einer faszinierenden Reise erlebt werden: es geht zunächst in die Urheimat des Kaffees, in die Provinz Kaffa. Bei der Stadt Jimma produziert das Rote Kreuz den „Emperor´s Coffee“, der seinerzeit den Kaiserhof belieferte. Durch wilde Berglandschaften geht es nach Osten zum Rift Valley, das hier durch eine Seen-Kette von Nord nach Süden gebildet wird. Wir fahren dann auf der höchsten Straße des Kontinents durch den Bale-Nationalpark, in dem meist der seltene äthiopische Wolf zu sehen ist, erleben in der herrlichen Bergwelt den Anbau des Harenna-Waldkaffees. Auf Inseln im Tana-See, nahe der Wasserfälle des Blauen Nil, bauen Mönche seit dem frühen Mittelalter Kaffee an. Zwischen Mitte Januar und Mitte März können Reisende bei der Ernte helfen.