AMA Marketing: Heimisches Rindfleisch hat Tradition und Zukunft
RollAMA-Motivanalyse: Image von Fleisch ist deutlich im Steigen
Rindfleisch gehört nach wie vor zum kulinarischen
Standardrepertoire der heimischen Köchinnen und Köche. Allerdings
sollte auch der Anlass dafür festlich genug und das Ausgangsprodukt
ausreichend zart und reif sein. Rind ist mit unterschiedlichen
Gerichten in allen Altersgruppen zu Hause. Das beliebteste
Rindfleischgericht ist Gulasch, die bekanntesten Teilstücke sind
Lungenbraten und Beiried. Die Qualität von Rind wird insgesamt als
deutlich besser beurteilt als noch vor zehn Jahren. Fleisch allgemein
wird dabei zunehmend als durchaus gesundes Lebensmittel gesehen. Dies
alles ergab eine RollAMA-Motivanalyse zum Thema Rindfleisch vom Juni
2008, die unter mehr als 1.000 Befragten durchgeführt wurde.
Rindfleisch ist etwas für besondere Anlässe
Neben Schwein und Geflügel gehört definitiv Rindfleisch zu den
bevorzugten Fleischarten der Österreicher. Diese Sorte gilt zwar eher
als aufwendig, sogar schwierig in der Zubereitung, dafür attestiert
man ihr in Österreich von vornherein hohe Qualität und guten
Geschmack. Es ist eindeutig das Fleisch für besondere Anlässe, für
das man sowohl Zeit als auch Geld investiert. Immerhin 27% der
Rindfleischkäufer konsumieren Rind mehrmals pro Monat, ungefähr
gleich viele tun das zumindest einmal pro Monat.
Zartheit und Reife sind bei Rind gefragt
Allgemein gelten das Haltbarkeitsdatum (96%) und kontrollierte
Qualität (88%) als erste Kaufentscheidungskriterien bei Fleisch. Bei
Rindfleisch wollen die Käufer zusätzlich Feinfasrigkeit (97%), einen
niedrigen Fettgehalt (91%) und eine gute Reife des Stückes (68%)
vorfinden.
Rind hat Tradition und Zukunft
Rind erweist sich in vielen Belangen als überaus stabiler Faktor
unter den fleischlichen Genüssen. Immerhin 77% der Fleischkäufer
sehen Rindfleisch gleichbleibend in seiner Bedeutung. Das ist klar
mehr als bei allen anderen Fleischarten. Auch was das
Einkaufsverhalten betrifft, ist Rindfleisch den wenigsten
Veränderungen unterworfen. Rund die Hälfte der Befragten geben an,
gleich viel zu kaufen wie vor zehn Jahren. Die größten Veränderungen
diesbezüglich sind bei Pute und Fisch zu verzeichnen.
Fleischqualität ist besser geworden
In den letzten Jahren, etwa seit dem EU-Beitritt, wollen 21% der
Fleischkäufer eine klare Verbesserung der Fleischqualität beobachtet
haben. Lebensmittelskandale wiederum könnten nach Meinung der
Befragten vermieden werden durch strengere Maßstäbe bei der
Tierhaltung und Fütterung (82%), mehr verpflichtende Kontrollen in
der Tierhaltung (76%), durch Importstopps aus anderen Ländern (73%)
und durch den Kauf heimischer Produkte (68%).
Gulasch ist beliebtestes Rindfleischgericht
Das Rindsgulasch beziehungsweise die Gulaschsuppe sind die klaren
Favoriten unter den Rindfleischgerichten. Obwohl aufwendiger
zuzubereiten, folgt an zweiter Stelle aber bereits mit 35% die
Rindsroulade, gefolgt vom Schnitzel (32%) und dem Rindsbraten (20%).
Am seltensten verwendet wird Rind für asiatischen Wok oder Fondue (je
3%).
Lungenbraten ist bekanntestes Rindfleisch-Stück
Fleischskepsis geht insgesamt deutlich zurück
Interessante Ergebnisse zeigen sich auch im Hinblick auf jene
Personen, die kein Fleisch oder weniger Fleisch als früher kaufen.
Galt im Jahr 2001 für 82% der Befragten fleischlose Ernährung als
gesund, so waren das im Juni 2008 nur mehr 58%. Wollten 50% der
Familienversorgerinnen und -versorger vor sieben Jahren ihrer Familie
noch weniger Fleisch servieren, so sind es jetzt nur mehr 39%. Hatten
früher 31% der Konsumenten wenig Vertrauen in Fleisch, so sind es
jetzt nur mehr 18%. Auch über die Herkunft weiß man immer besser
Bescheid. Wussten früher 30% nicht, von welchem Bauer das Stück
stammte, so sind es jetzt nur mehr 18%.
Rindfleisch statistisch betrachtet
Ein Österreicher verzehrt im statistischen Mittel pro Kopf und
Jahr 12,5 kg Rindfleisch. Im Lebensmittelhandel wurden im Jahr 2007
rund 15.230 t Rindfleisch gekauft. Das waren um fast 10% mehr als im
vorangegangenen Jahr. Dem gegenüber steht ein Wert von rund EUR 124,5
Mio.
„Rindfleisch verzeichnet einen ungebrochen hohen Beliebtheitsgrad.
Es ist aufwendiger in seiner Zubereitung als andere Fleischarten und
deshalb nicht ‚für alle Tage‘, dafür aber der Fixstarter für
besondere Anlässe. Die klassische österreichische Rindfleischküche
hat eine lange Tradition, die bei aller Schnelllebigkeit unserer Zeit
in jeder Generation immer wieder verlässlich Renaissance feiert.
Heimisches Rind genießt zudem hohes Vertrauen unter den Konsumenten,
was mit Sicherheit auch auf die hohe Qualität und die klare Herkunft
der Rohstoffe zurückzuführen ist. Dies ist durchaus ein
zukunftsträchtiges Konzept“, fasst Barbara Köcher-Schulz, Leiterin
der AMA-Marktforschung, zusammen.