SlowBaking – Die Schnecke soll Qualitätsmerkmal bleiben
Der Verein SlowBaking macht sich stark für Brot mit Geschmack: Dafür steht das Logo mit der Schnecke und dem Steinbackofen. Jetzt will ein Backmittelhersteller dem Verein die Verwendung dieser Marke verbieten lassen.
Eine Qualitätsoffensive, die zur Besinnung auf traditionelle Herstellungsverfahren im Bäckerhandwerk führen soll, hat der Verein SlowBaking – Backen mit Zeit für Geschmack e.V. mit seiner Gründung 2003 gestartet. Angelehnt an die Slow Food – Philosophie unterstützt der Verein seine Mitglieder darin, mit altbewährten Methoden und unter Verzicht auf Vormischungen und industrielle Fertigprodukte Brot von hoher Güte und vorzüglichem Geschmack zu backen. Um dem Endverbraucher ein Erkennungsmerkmal für Backwaren zu geben, die nach diesen Kriterien hergestellt sind, hat der Verein im vergangenen Oktober in Abstimmung mit Slow Food ein neues Logo eingeführt: die Schnecke mit Steinbackofen. Diese Marke wird dem Verein nun durch einen Backmittelhersteller streitig gemacht. Jetzt will das Unternehmen dem Verein SlowBaking die weitere Verwendung seiner Marke und des Vereinsnamens untersagen. Ingo Rasche, erster Vorsitzender von SlowBaking: „Wir haben uns als Verein neu aufgestellt und unabhängig gemacht. Unsere Vereinsmitglieder verkörpern Ideale im Sinne des Konsumenten, der Endverbraucher soll sich auch weiterhin auf die Qualitätsoffensive unseres Vereins verlassen können – dafür müssen wir mit unserem Logo klar erkennbar sein.“
Der vorherige Inhaber der Markenrechte, ein Fachverlag, veräusserte diese an einen Backmittelhersteller.
Für SlowBaking stehen Geschmack, Aroma und Frische der Backwaren im Mittelpunkt des Schaffens. „Wir wollen die Bäcker animieren, bei der Herstellung ihrer Backwaren hochwertige, natürliche Rohstoffe einzusetzen und ihr eigenes individuelles Brot zu backen, ohne die moderne Technik außer Acht zu lassen“, erklärt der erste Vorsitzende des Vereins Ingo Rasche. „SlowBaking bedeutet auch, dass unsere Teige in natürlichen Prozessen reifen, um möglichst viel Geschmack zu entwickeln.“
Dem Verein haben sich bisher bundesweit fast 400 Mitglieder angeschlossen. Slow Baking vermittelt seinen Mitgliedern das Wissen um traditionelle Herstellungsverfahren in Workshops, Seminaren und mittels Erfahrungsaustausch. 30 von ihnen haben sich bereits den umfassenden Prüfungen durch eine unabhängige Instanz zum Erwerb der Lizenzstufen I (Zertifizierung einzelner Produkte) und II (Vollzertifizierung des Betriebs) unterzogen. Zertifizierte Produkte oder Bäckereien dürfen das SlowBaking-Logo tragen. „Wir hoffen, dass sich das nicht ändern wird und der Endverbraucher auch weiterhin erkennen kann, wer Backwaren nach SlowBaking-Kriterien herstellt“, so Ingo Rasche.
Weitere Informationen zu SlowBaking finden Sie unter www.slowbaking.de
Gourmet Report meint: Ärgerlich für Slow Baking, aber sinnvoller wäre es, wenn Slow Baking schnell ein neues Logo einführen würde, um unnötigen Rechtsstreitigkeiten und Verwechselungen aus dem Weg zu gehen und sich auf die sinnvollen Aufgaben zu konzentrieren.