DIE WEINROUTEN DURCH DIE PROVINZ VALLADOLID

Die Provinz Valladolid besitzt mehr als 100 Weinkellereien, von denen viele Führungen für Besucher anbieten. Gezeigt werden Gärkeller mit bis zu 10 km langen unterirdischen Gängen aus dem 13. Jh. bis hin zu Kellern mit ultramoderner Technologie. Darüber hinaus warten die Bodegas mit Verkostungen unter sachkundiger Begleitung, Bewirtung, ja sogar Unterkunft auf. Verschiedene Reiserouten durch die Gemeinden, die zu den betreffenden Herkunftsbezeichnungen oder DOs (Bierzo, Cigales, Rueda, Ribera del Duero und Toro) gehören, führen durch eine Landschaft mit Weinbergen und Kellereien, die ihre hervorragenden Weine wie Schätze hüten. Die Weinliebhaber können sich je nach persönlichem Geschmack auf eine Rotwein-, Rosé- oder Weiβweinroute begeben.

Die Rotweinroute

Diese Exkursion führt durch eine sanfte Hügellandschaft voller Weinberge, durch die sich der Duero windet. An seinen Ufern liegen einige der berühmtesten Bodegas Valladolids, aber auch bedeutende Ortschaften und einzigartige Klöster, wie z. B. das Kloster Valbuena.

Ausgangspunkt der Reiseroute ist die Provinzhauptstadt Valladolid. In den Duero-Auen und an den Talhängen erstrecken sich die Weinberge, deren Trauben Weltruhm genießen.
Der erste Ort der Strecke, Tudela de Duero, liegt auf der N-122 in Richtung Soria in einer ausgeprägten Flussbiegung. Inmitten des historischen Stadtkerns mit seinen engen, verschlungenen Gassen erhebt sich die gotische Kirche La Asunción aus dem 16. Jh. Sie birgt in ihrem Innern eines der schönsten Altarbilder der Provinz, das von so bekannten Künstlern wie Manuel Álvarez, Juan de la Maza und Gregorio Fernández angefertigt wurde.
Auf der N-122 geht es weiter ins nur wenige Kilometer entfernte Sardón de Duero. Die Kirche San Juan Bautista stammt aus dem 16. Jahrhundert. Auf dem Weg nach Quintanilla de Onésimo, dem nächsten Halt auf der Route, kommt man durch weitläufige Weinberge. Linker Hand liegt das Benediktinerkloster Santa María de Retuerta, ein imposantes romanisches Bauwerk aus dem 12. Jahrhundert. Gegenwärtig befindet sich die Abtei im Besitz einer bekannten Weinkellerei. Sie kann nach Voranmeldung besichtigt werden.

Die wichtigste Kirche von Quintanilla de Onésimo ist San Millán geweiht. Dieser Renaissancebau aus dem 16. Jh. birgt einen manieristischen Altar. Ein kleiner Abstecher ans Duero-Ufer lädt dazu ein, die solide Brücke (ebenfalls ein Renaissance-Bauwerk) und auch den Abzweig des Duero-Kanals zu besichtigen, der auf seinen ersten Metern unterirdisch verläuft. Das Dorf besitzt auch einen Themenpark über die Welt des Weines.

Auf dem Weg nach Quintanilla de Arriba mit seiner barocken Pfarrkirche, die Mariä Himmelfahrt geweiht ist, kann der Besucher so prestigeträchtige Weinkellereien wie Vega-Sicilia besichtigen. Auf dem anderen Ufer des Duero ist die beeindruckende Silhouette des Klosters von Valbuena zu sehen.

Die Burg von Penafiel beherrscht von ihrem Burgberg aus sieben verschiedene Täler. Wie ein steinernes Schiff schwebt sie hoch über Pinienhainen und Weinbergen. Das Weinmuseum der Provinz ist in der Oberburg untergebracht.

In Curiel führt der Weg über den Duero; danach verläuft die Route am rechten Flussufer. Von einer Flussbiegung auf Höhe des Ortes Pesquera de Duero genießt der Besucher einen wunderschönen Blick auf das sogenannte Bodega-Viertel, eine niedrige Anhöhe, in die die Dorfbewohner ihre Weinkeller gegraben haben.

Die letzte Station auf dieser Route führt nach Renedo de Esgueva, ganz in der Nähe der Hauptstadt Valladolid. Seine Pfarrkirche ist der Hl. Jungfrau von der Unbefleckten Empfängnis geweiht. Sie stammt aus dem 18. Jh. und ist im barocken Stil gehalten. In ihrem Innern steht eine Skulptur des Ecce Homo im Stil von Gregorio Fernández.

Route durch die Montes Torozos oder Roséweinroute

Diese kaum besiedelte Gegend umfasst eine große Fläche im Norden und Nordwesten der Hauptstadt. In landschaftlicher Hinsicht zeichnet sie sich durch weitläufige Hochebenen aus, die von kleinen Tälern und Anhöhen unterbrochen werden. Immer wieder sind dichte Waldstücke anzutreffen, Überbleibsel der dichten Wälder, von denen die Gegend bis vor hundert Jahren bedeckt war. In dieser geschichtsträchtigen Landschaft wurden bedeutende Klöster gegründet und denkwürdige Schlachten geschlagen, und heute besitzt sie eine lange Reihe von interessanten Ortschaften.

Cabezón de Pisuerga liegt 10 km nördlich der Provinzhauptstadt Valladolid. Das Dorf ist eine der ältesten Ortschaften der ganzen Provinz. Es befindet sich in einer besonders guten Lage, direkt am Pisuergaufer am Fuße einer Anhöhe, von der aus man einen weiten Ausblick genießt. Ihre Hänge sind heute von zahlreichen Weinkellern durchlöchert. Einige dieser Keller wurden zu typischen – und gutbesuchten – Gasthäusern ausgebaut, in denen ausgezeichnete Gerichte der lokalen Küche angeboten werden.

Besondere Aufmerksamkeit ziehen die spektakulären Steilhänge aus Tonerde auf sich, die man von hier aus bestaunen kann. Kurz vor Sonnenuntergang, wenn die letzten Sonnenstrahlen die natürliche Ockerfarbe noch unterstreichen, ist der Anblick besonders schön.
Den Pisuerga flussaufwärts führt der Weg schlieβlich nach Valoria la Buena. Der wichtigste Sakralbau der Ortschaft ist die Kirche San Pedro, mit ihrem außergewöhnlichen, sechseckigen Grundriss und einer enormen, 22 m hohen Kuppel. In der Nachbarschaft des Rathauses erhebt sich das Herrenhaus der Vizegrafen von Valoria aus dem 17. Jh., eines der schönsten der ganzen Provinz.

Am gegenüberliegenden Flussufer, wieder in Richtung Valladolid, liegt Cigales, der Hauptort der bekannten Appellation Vino de Cigales. Dieser Wein, der unter der DO Vino de Cigales geführt wird, gilt als einer der besten Weine der ganzen Region Castilla y León. Er zeichnet sich durch seine besondere Frische, Leichtigkeit, sein Bouquet und seine Fruchtigkeit aus.

Die Route der Tierras de Medina oder Weiβweinroute

Diese Ausflugsroute führt durch eine Landschaft voller Kontraste. Sie umfasst die üppig bewachsenen Flussauen am Dueroufer bei Castronuno bis hin zu den Weinbergen, die Rueda bekannt gemacht haben. Dazwischen fehlt es nicht an weitläufigen Pinienhainen, unverhofften Bächen und Flüssen, die zeitweise austrocknen, umgeben von Äckern und Feldern mit und ohne Bewässerung. Dies sind die Ländereien um Medina del Campo, einem wichtigen Handelsknotenpunkt in der Vergangenheit, dessen Märkte zu den bedeutendsten Europas gehörten.

Weitere Informationen und Anschriften zum Önotourismus unter
www.valladolidenoturismo.com

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