Reisemediziner warnen vor Rohmilchprodukten in Mittelmeerländern
Reisende in südliche Länder sollten Lebensmittel aus nicht pasteurisierter Milch meiden, weil sie Erreger des so genannten Mittelmeerfiebers enthalten können.Die auch Brucellose genannte Krankheit äußert sich durch Fieber, das im Anfangsstadium oft das einzige Symptom ist. Später entstehen Gelenkschmerzen, es kommt zur Schwellung der Lymphknoten, zur Vergrößerung von Leber und Milz und manchmal auch zu Ausfällen der Gehirnfunktion und zu Störungen beim Herzrhythmus. Wie das Centrum für Reisemedizin in Düsseldorf mitteilt, sind zwischen April und Juni 55 Menschen auf der griechischen Insel Thasos und fast 400 Personen in Bosnien-Herzegowina erkrankt. Die Krankheitserreger seien Bakterien, die unter Nutztieren wie Schafen, Ziegen, Rindern und Schweinen verbreitet sind.
Die Übertragung geschehe meist über rohe Milchprodukte wie zum Beispiel Käse, aber auch durch direkten Kontakt zu infizierten Tieren. Die Erkrankung sei weltweit verbreitet, komme jedoch besonders häufig in Mittelmeerländern vor, warnt Dr. Thomas Jelinek, wissenschaftlicher Leiter des Centrums. Oft klinge die Erkrankung zunächst ab, um nach 3 bis 4 Wochen erneut aufzuflammen. „Die Brucellose kann mit Antibiotika behandelt werden, dies ist aber oft langwierig“, erläutert Jelinek. Zur Vorsorge sollten neben der Meidung von Rohmilchprodukten die Hände nach direkten Kontakten mit den Tieren gründlich mit Seife gewaschen werden.