Alfred Biolek

Aber er hat die deutsche Fernsehgeschichte seit den 70er Jahren geprägt und eine sehr eigene Form entwickelt, Menschen vor der Kamera zu öffnen. ‚Ich führe keine Interviews, sondern Gespräche‘, sagt er. In all seinen Sendungen ist es ihm gelungen, eine fast private Atmosphäre herzustellen, in der seine Gäste sich oft so wohl fühlten, als säßen sie an seinem Küchentisch. Für seine Diskretion Prominenten gegenüber ist er jedoch auch kritisiert worden. Der promovierte Jurist kam erst durch Umwege zum Fernsehen. Schon nach kurzer Zeit stieg er zum Unterhaltungschef auf, entwickelte Shows mit Dietmar Schönherr und holte internationale Stars wie Josephine Baker, Ella Fitzgerald oder Juliette Greco ins deutsche Fernsehen. Bald darauf zog es ihn auch selbst vor die Kamera: Er entwickelte ein eigenes Talkshowformat mit sehr gemischten Gästen, das er zunächst in einem kleinen Kölner Theater, dem ‚Senftöpfchen‘, ausprobierte. Kurz darauf wurde er vom WDR als Moderator der Sendung ‚Kölner Treff‘ engagiert. Bei seiner ersten großen Unterhaltungsshow ‚Bio’s Bahnhof‘ empfing er deutsche und internationale Prominenz, aber auch immer wieder unbekannte Talente.

Obwohl seine Fernsehkarriere von einem Millionenpublikum verfolgt wurde, hat er sein Privatleben immer geschützt. Als er 1990 von Rosa von Praunheim in einer Live-Fernsehsendung geoutet wurde, war es für ihn zunächst ein Schock. Mittlerweile leugnet er seine Liebe zu Männern nicht, gibt aber auch nicht mehr von seinem Privatleben preis. In diesem Porträt gewährt der bisher sehr zurückhaltende Moderator Einblicke in sein neues Leben nach dem Fernsehen. ‚Höchstpersönlich‘ begleitet ihn auf einer Reise nach Ostafrika, wo er ein Kinderheim in Nairobi besucht, das er seit Jahren finanziert. In Köln zeigt er seine Produktionsfirma die ‚PRO GmbH‘, mit der er Fernsehfilme und Serien produziert. In Dresden begleitet ihn das Kamerateam bei seinem Programm ‚Mein Theater mit dem Fernsehen‘. Auskunft über ihn geben enge Freundinnen, wie Alice Schwarzer und Renate Gruber. Aber auch Kollegen, die ihm jahrzehntelang verbunden sind.

MDR, Freitag, 27.06., 10:00 – 10:30 Uhr

Sende
Benutzer-Bewertung
5 (2 Stimmen)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

×