Derzeit keine Bionade mehr?

Bionade hat falsch geworben und darf jetzt nicht mehr ausgeliefert werden, so eine einstweilige Verfügung des Landgerichts Düsseldorf – Calcium- und Magnesiumgehalt ist nicht besonders hoch bei Bionade – verspielt Bionade seinen Ruf als Trendgetränk?

Durch eine einstweilige Verfügung des Landgerichts Düsseldorf ist es der Bionade GmbH ab sofort untersagt, für die Bionade-Getränke mit deren angeblich besonders hohem Calcium- und Magnesiumgehalt zu werben. Damit ist auch jede weitere Auslieferung von Bionade-Flaschen mit diesen vom Gericht als rechtswidrig angesehenen Aussagen verboten. Das gerichtliche Verbot stützt sich auf die sogenannte EG-Health-Claims-Verordnung, die vorschreibt, dass mit einem Gehalt an Magnesium oder Calcium nur geworben werden darf, wenn in dem fraglichen Produkt Mindestmengen dieser Mineralstoffe vorhanden sind. Die Minimalvorgaben des Gesetzgebers werden jedoch von den Bionade Getränken bei weitem nicht erreicht.

Ab sofort müssen von der Bionade GmbH sämtliche Hinweise auf den Gehalt an Calcium und Magnesium von allen Flaschenetiketten, in Internetauftritten sowie in allen Werbemitteln entfernt werden. Damit sind auch die Werbeaussagen zur angeblichen positiven Gesundheitswirkung dieser Mineralstoffe in Bionade unzulässig.

Seit Jahren versucht die Bionade GmbH durch Ausschöpfung aller juristischen Mittel, Wettbewerber vom Markt zu drängen. Bei Nachahmerprodukten war dieses Vorgehen erfolgreich. BIOS dagegen ist eine eigenständige Produktinnovation, die deutliche, auch vom Verbraucher erkennbare Vorteile gegenüber dem seit rund 20 Jahren praktizierten Bionade-Verfahren aufweist. Insbesondere die Herstellung ohne Zusatz von Zucker – im Gegensatz zu Bionade – wird von zunehmend gesundheitsbewussten Verbrauchern erwartet und geschätzt. Darüber hinaus wird BIOS – anders als Bionade – ohne künstliche Säureregulatoren und nur mit biozertifizierten Aromen hergestellt.

Die Herstellungsfakten und ein erstinstanzliches Gerichtsurteil ignorierend, geht der Marktführer jedoch weiterhin gegen die Innovation BIOS vor. Im Mai 2008 war der Versuch der Bionade GmbH, BIOS den Hinweis „ohne Zuckerzusatz“ zu verbieten, bereits vor dem Landgericht Hamburg gescheitert. Inzwischen hat die Bionade GmbH gegen diese Entscheidung Berufung eingelegt. Oliver Nordmann, Gesellschafter der Stralsunder Brauerei (hier wird BIOS hergestellt): „Wir sehen der erneuten Aufnahme des Verfahrens vor dem Oberlandesgericht Hamburg gelassen entgegen, denn an den Fakten kann auch Bionade nichts ändern.“ Weil die Bionade GmbH weiterhin gegen BIOS vorgeht, sahen sich die Hersteller von BIOS gezwungen, umgekehrt auf gesetzeswidrige Hinweise bei Bionade aufmerksam zu machen. Hierauf bezieht sich die nun erfolgte einstweilige Verfügung.

Vor allem die bisherigen Reaktionen der Verbraucher bestätigen Oliver Nordmann auf seinem Kurs: „BIOS ist die nächste Generation fermentierter Erfrischungsgetränke. Wir haben das modernere Fermentationsverfahren. Deshalb kommt unser Produkt ohne den Zusatz von Kristallzucker aus. Ob die Bionade GmbH an ihren juristischen Angriffen festhält oder nicht: Letztlich werden die Verbraucher entscheiden, ob sie eine mit Kristallzucker gesüßte Bio-Limonade oder ein 100%iges Bio-Erfrischungsgetränk ohne Zusatz von Zucker zu sich nehmen wollen.“

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2 Antworten auf „Derzeit keine Bionade mehr?“

  1. Vielleicht sollte so etwas nicht in diesem Newsletter veröffentlicht werden. Das ist primitiv von BIOS und penetrante Eigenwerbung. Ich finde Bionade geschmacklich abscheulich, aber dieses Theater ist peinlich.

  2. Die Nordmann-Gruppe ist gestern mit einer Pressemitteilung an die Öffentlichkeit gegangen, in der sie sich auf eine, angeblich vor dem Landgericht Düsseldorf gegen die Bionade GmbH erwirkte, Einstweilige Verfügung (EV) bezieht. Der Bionade GmbH ist bisher aber keine EV zugestellt worden, sodass nicht bekannt ist, ob der Inhalt der Pressemitteilung stimmt. Sollte das jedoch der Fall sein, so wird die Bionade GmbH gegen die EV umgehend Widerspruch einlegen.

    Zum Kern der Sache:

    Die Bionade GmbH deklariert gegenüber dem Verbraucher absolut offen und vollständig, was in den Produkten an Inhaltsstoffen, insbesondere an Mineralien enthalten ist. Dies allein schon deshalb, weil es die gesetzlichen Bestimmungen so vorschreiben, vor allem aber deshalb, weil sich die Bionade GmbH gegenüber dem Verbraucher in der Pflicht sieht, volle Produkttransparenz zu gewährleisten.

    Offenbar hat der Nachahmer mit der angeblichen EV nun aber nichts besseres im Sinn, als zu erreichen, dass die Bionade GmbH nicht mehr erwähnen darf, dass deren Produkte Calcium und Magnesium enthalten, mit der Begründung, dass die Mengen nicht hoch genug seien, um diese Mineralien entsprechend den Vorgaben der neuen Health-Claim-Verordnung ausloben zu dürfen.

    Was immer die Nordmann-Gruppe damit bezweckt, die Bionade GmbH ist der festen Überzeugung, weiterhin deklarieren zu können und zu müssen, dass die Bionade Produkte Calcium und Magnesium enthalten. Deshalb wird sich die Bionade GmbH auch weiterhin nach den gesetzlichen Bestimmungen richten. Hierzu gehört unter anderem die Verpflichtung, den Verbraucher darauf hinzuweisen, was die Produkte enthalten.

    Peter Kowalsky: „Wir sind uns ganz sicher, dass dieser absurde Angriff des Nachahmers ins Leere laufen wird. Deshalb werden wir unsere Aktivitäten wie bisher fortführen und unsere Kunden in gewohnt hervorragender Qualität mit Bionade versorgen.“

    Das Verhalten der Nordmann-Gruppe lässt den Eindruck entstehen, als ob hier mit allen Mitteln und zu Lasten von Bionade versucht wird, in die Medien zu kommen und in unlauterer Weise Aufmerksamkeit für das eigene Produkt zu erheischen.

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