Verbraucher reagieren moderat auf Fleischskandal

Die Verbraucher gehen angesichts des Fleischskandals
der letzten Wochen gelassen an die Planung der Festtage heran.
Lediglich 19 Prozent der Haushaltsführenden wollen weniger oder gar
kein Fleisch zu Weihnachten essen. Für 37 Prozent hat der
Fleischskandal keine Auswirkungen auf die Einkaufspläne zu den
Feiertagen. 29 Prozent der Einkaufsentscheider beabsichtigen, andere
Fleischsorten auf den Tisch zu bringen. Ein großer Teil der Mitbürger
(26 %) will dagegen zu Weihnachten besonders hochwertiges Fleisch
anbieten. 48 Prozent kaufen Fleisch jetzt an der Bedienungstheke und
33 Prozent achten besonders auf Markenprodukte. Dies geht aus einer
aktuellen Umfrage von TNS-EMNID im Auftrag der CMA Centrale
Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft hervor, für die
vom 8. bis 12. Dezember 942 Haushaltsführende befragt wurden.

Insgesamt geben 80 Prozent der Befragten an, ihr Einkaufsverhalten
infolge des Fleischskandals nicht geändert zu haben, so dass sie
genauso viel Fleisch und Fleischwaren einkaufen wie vorher. Am
wenigsten scheinen der Umfrage zufolge Bevölkerungsgruppen mit
mittlerem oder höherem Bildungsabschluss oder höherem Einkommen auf
die Vorkommnisse der vergangenen Wochen zu reagieren. So haben nur 19
beziehungsweise 18 Prozent der Personen mit mittlerem Abschluss
beziehungsweise Abitur ihren Konsum eingeschränkt. Mit jeweils über
80 Prozent geben außerdem die Befragten mit mehr als 2000
beziehungsweise 2500 Euro Haushaltsnettoeinkommen an, dass sie
genauso viel Fleisch wie vorher einkaufen.

Gestützt wird diese Einschätzung durch eine Auswertung der
Einkaufsdaten von Haushalten im November, die von der GfK erhoben
wurden. Demzufolge lag der Rückgang bei Frischfleisch in der Zeit,
als der Fleischskandal die Schlagzeilen beherrschte, bei lediglich
9,0 Prozent. Gleichzeitig kauften die Haushalte jedoch hochwertigere
Ware ein. Dies ergibt sich daraus, dass der wertmäßige Rückgang in
dieser Zeit mit 7,3 Prozent deutlich geringer ausgefallen ist.

Bezogen auf das gesamte Sortiment Frischfleisch, Wurstwaren und
Geflügel weisen die GfK-Daten ein Minus in der Einkaufsmenge von 7,4
Prozent und im Wert von 5,3 Prozent im November 2005 aus.
Die CMA wertet diese Entwicklung als Indiz dafür, dass die
Verbraucher trotz zeitweiser Verunsicherung Vertrauen in dieses
hochwertige Lebensmittel und seine Erzeugung haben. Illegale
Praktiken, die Ursache für den zurückliegenden Fleischskandal waren,
müssen auch nach Ansicht der CMA rückhaltlos aufgeklärt und
strafrechtlich geahndet werden. „Den Verbrauchern ist die hohe
Qualität von Fleisch und Fleischprodukten aus deutscher Erzeugung,
die mindestens auf Basis gesetzlicher Bestimmungen hergestellt sind,
sehr wohl bewusst. Wo Unsicherheiten beim Einkauf bestehen, fordern
sie aber auch ihr Recht auf Information zu den Produkten und ihrer
Herkunft ein“, interpretiert Jörn Dwehus, Geschäftsführer der CMA,
die Ergebnisse.

Die CMA macht stellvertretend für die Erzeuger auf „Bestes vom
Bauern“ und dessen Herkunft aufmerksam. Dabei hat die markenneutrale
Information über die Entstehung, die Verwendung sowie den Nutzen von
Lebensmitteln aus deutscher Erzeugung in einer ausgewogenen Ernährung
einen hohen Stellenwert.

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