Ökobäckerei Hofpfisterei muss Aussage „bewusster Verzicht auf Zusätze“ streichen

foodwatch stoppt irreführende Werbung – Ökobäckerei Hofpfisterei muss Aussage „bewusster Verzicht auf Zusätze“ streichen

Die Ludwig Stocker Hofpfisterei GmbH in München muss die Werbeaussage ändern, ihre Back- und Wurstwaren würden unter „bewusstem Verzicht auf Zusätze“ hergestellt. Die nach eigenen Angaben größte Ökobäckerei Deutschlands verpflichtete sich dazu gegenüber der Verbraucherrechtsorganisation foodwatch mit einer strafbewehrten Unterlassungserklärung. Die Hofpfisterei verwendet laut Eigenaussage mindestens 14 zugelassene Zusatzstoffe, darunter Zitronensäure (E 330) und in Wurstwaren das Konservierungsmittel Natriumnitrit (E 251), die Ernährungswissenschaftler als bedenklich einstufen.

„In ökologischen Produkten sind zwar weniger Zusatzstoffe erlaubt als in konventionellen Lebensmitteln. Mit der Aussage, man verzichte bewusst auf Zusätze, gewinnt der Verbraucher jedoch den Eindruck, es würden gar keine Zusatzstoffe verwendet. Das ist astreine Verbrauchertäuschung“, sagte foodwatch-Geschäftsführer Thilo Bode.

Die EU-Öko-Verordnung erlaubt 47 Zusatzstoffe. Die Hofpfisterei fügt ihren Feinbackwaren zehn Zusatzstoffe und drei synthetische Aromen wie Vanillin zu. In Wurstwaren kommen vier Zusatzstoffe und ein Aroma zum Einsatz. In den Zutatenlisten der Hofpfisterei sind die verwendeten Zusatzstoffe ordnungsgemäß deklariert.

Als bedenklich gelten Zitronensäure (E 330), da sie den Zahnschmelz angreift und das Risiko schwerer Zahnschäden erhöht, und das Konservierungsmittel Natriumnitrit (E 251). Aus Nitrit können sich im menschlichen Magen Nitrosamine bilden, deren krebserregende Wirkung in Tierstudien belegt ist.

Die Hofpfisterei verwendet die Werbeaussage seit mehreren Jahren. Bis zum 15. Juli muss sie diese von Brötchentüten, der Internetseite und anderen Werbemitteln entfernen. In Bayern und Baden-Württemberg unterhält die Hofpfisterei 140 Filialen. Der Konzern setzt jährlich 58 Millionen Euro um und beschäftigt 900 Mitarbeiter.

www.foodwatch.de

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