Test: Was Geld fürs Urlaubsland kostet

Währungsumtausch am Flughafen und Bahnhof teuer – Keine Spesen beim Zahlen mit Plastikkarten in Euro-Ländern

Für viele steht bald der Urlaub ins Haus. Und für viele Länder fällt seit dem Euro das Wechseln weg. Wer etwa nach Kroatien oder in die Türkei reist, tut es trotzdem. Bis zu fünf Prozent Spesen vom gewechselten Betrag, aber Mindestspesen bis zu 7,50 Euro kostet der Geldumtausch. Sehr teuer ist es am Flughafen und Bahnhof. Wer mit Kreditkarte im Euro-Raum zahlt, hat keine Spesen, beim Abheben schon. In Nicht-Euro-Ländern kommen immer Gebühren drauf. Das zeigt ein AK Test vom Mai bei acht Banken in Wien und drei Banken am Flughafen Schwechat.

Was Banken fürs Geldumtauschen verrechnen

Bank Provision in Prozent

vom gewechselten Betrag Mindestspesen

Bank Austria 1) 3,00 Prozent 4,70 Euro

Bankhaus Schelhammer & Schattera 2) keine Spesen keine Spesen

Bawag Psk 3) 1,50 Prozent 2,50 Euro

Erste Bank 4) 3,00 Prozent 3,50 Euro

Hypo Niederösterreich 1,50 Prozent 4,00 Euro

Österr. Verkehrskreditbank 5) 1 bis 4,50 Prozent 1 bis 2,00 Euro

Rlb Nö Wien 1,50 Prozent 3,63 Euro

Volksbank Wien 1,50 Prozent 3,63 Euro

Erste Bank 4) am Flughafen 4,00 Prozent 5,00 Euro

Raiffeisenbank am Flughafen 5,00 Prozent 7,50 Euro

Inter Change Western Union Flughafen 4,50 Prozent 5,00 Euro

1) für Kunden 1,5 Prozent, mindestens 4,70 Euro; 2) Verkauf USD-Noten zum Mittelkurs; 3) kein Valutengeschäft in den Postfilialen, ausgenommen ehemalige Hauptanstalt Psk am Georg Coch Platz in Wien; 4) bei Buchung übers Konto 1,5 Prozent, mindestens 3,50 Euro; 5) unterschiedliche Spesen für Vorteilscard- und VorteilsCard/MasterCard-Kunden und Kunden der Österr. Verkehrskreditbank und je nach Filiale/Zweigstelle an Bahnhöfen

Wer auf Plastikkarten setzt, hat mit der Bankomatkarte im Euro-Raum keine Spesen beim Zahlen und Geldabheben. In Nicht-Euro-Ländern gibt’s beim Geldabheben Spesen von 0,75 Prozent plus 1,82 Euro, beim Zahlen 0,75 Prozent plus 1,19 Euro.

Wer die Kreditkarte zückt, hat keine Spesen nur beim Zahlen im Inland und Euro-Raum. Wer im Nicht-Euro-Raum zahlt, hat Manipulationsgebühren von ein bis zwei Prozent je nach Karte. Die Spesen fürs Geldabheben im Inland und Euro-Raum machen drei Prozent aus, mindestens 2,50 bis vier Euro. In Nicht-Euro-Ländern wird’s noch teurer: zu den Spesen kommt noch eine Gebühr von bis zu zwei Prozent dazu.

AK gibt Tipps für das „Urlaubsgeld“

Wer nur kleine Eurobeträge wechselt, kann draufzahlen. Denn die Mindestspesen sind manchmal sehr hoch. Das zeigt ein AK Test bei elf Banken in Wien und am Flughafen Wien Schwechat. „Konsumenten sollten daher immer nach den verrechneten Provisionen, Mindestspesen und Sonderkonditionen für Kunden fragen“, rät AK Konsumentenschützerin Michaela Kollmann.

Die Wechselspesen beim Geldumtausch haben sich seit dem Vorjahr nur bei der Bank Austria erhöht (Mindestpesen von 4,50 auf 4,70 Euro), sonst nicht. Wechseln am West- und Südbahnhof ist teurer als außerhalb des Bahnhofes, die Mindestspesen sind allerdings gleich.

Fünf Tipps für Ihr „Urlaubsgeld“

+ Fragen Sie beim Geldumtausch nach den verrechneten Provisionen, nach Mindestspesen und Sonderkonditionen für Kunden.

+ Achtung: Geldwechseln ist am Flughafen sehr teuer.

+ Am Westbahnhof und Südbahnhof können Sie bei der Österreichischen Verkehrskreditbank wechseln. Die Konditionen sind aber schlechter als außerhalb des Bahnhofes.

+ In Österreich oder im Urlaubsland wechseln? Die Kurs- und Spesengestaltung in den Urlaubsländern ist sehr unterschiedlich. Die Kurse sind zwar oft günstiger als in Österreich, die Spesen können aber den Kursvorteil wieder auffressen.

+ Vermeiden Sie Geldabheben mit der Kreditkarte – das ist sehr teuer. In der Regel gilt für den Nicht-Euro-Raum: Bargeld abheben mit der Maestro Karte, zahlen mit der Kreditkarte.

Den Euro haben Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Portugal, Slowenien, Spanien, seit 2008 auch Malta und Zypern.

SERVICE: Die Erhebung und die AK Broschüre Reisetipps finden Sie im Internet unter www.arbeiterkammer.at

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