Von 50 Speiseölen, die die Stiftung Warentest auf Weichmacher untersuchte, wurden in 18 Ölen insgesamt sieben verschiedene Substanzen nachgewiesen. Vier Öle waren sogar „hoch“ oder „sehr hoch“ belastet. Diese aus Kunststoffen herausgelösten Substanzen sind kritisch für die Gesundheit, einige wirken sich negative auf unsere Fortpflanzungsfähigkeit aus.
Bereits im Oktober dieses Jahres hatte die Stiftung Warentest bei ihrem Test von Olivenölen der höchsten Güteklasse „nativ extra“ bei 14 von 26 Ölen Weichmacher nachgewiesen. Daraufhin untersuchte sie jetzt neben acht weiteren Olivenölen auch diverse Nuss-, Pflanzen-, Trauben- und Kürbiskern,- Soja-, Sesam-, Distel- sowie Leinöle und wurde ebenfalls fündig. Besonders negativ fielen dabei Nuss- und Olivenöle auf: Nur jeweils eins war frei von Weichmachern. Alle anderen fünf Hasel- und fünf Walnussöle waren belastet, am stärksten die Walnussöle Bio Planete und Mazola. Sie enthielten jeweils knapp 40 Milligramm Diethylhehxylphthatat (DEHP) pro Kilogramm Öl. Tolerierbar sind für einen 60 kg schweren Menschen nur drei Milligramm DEHP pro Tag – mit etwa fünf Esslöffeln dieser Öle ist diese Menge bereits ausgeschöpft. DEHP ist im Tierversuch Krebs erzeugend und kann die Fortpflanzungsfähigkeit des Menschen beeinträchtigen.
Sieben der acht Olivenöle erhielten Butylbenzylphthalat (BBP). Diese Substanz ist genauso kritisch einzustufen wie DEHP.
Als Eintragsquellen für die Weichmacher stehen Kunststoffschläuche und -behälter in Verdacht. Einige Hersteller haben nach Bekanntwerden der alarmierenden Belastungen im Olivenöl begonnen, nach den Ursachen zu suchen.