Sprossen: Jede zehnte Probe mit Salmonellen belastet – Amtliche Untersucher raten vom Verzehr roher Keimlinge ab
In den vergangenen Monaten hat das Institut für Hygiene und Umwelt (HU) der Behörde für Soziales, Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz in Hamburg 100 Proben verschiedener Sprossen auf Salmonellen untersucht. Ergebnis: Jede zehnte untersuchte Probe war mit Salmonellen belastet. Salmonellen sind Bakterien, die unangenehme Durchfall-Erkrankungen auslösen können. Bei älteren Menschen kann eine Salmonellose zum Tode führen. Sprossen sollten deshalb nicht roh verzehrt werden.
Sprossen werden häufig als Salat-Zutat verwendet oder nur ganz kurz im Wok oder in der Pfanne erhitzt. Dass sie mit Salmonellen verunreinigt sein können, vermuteten die amtlichen Lebensmittel-Untersucher aufgrund von Erkrankungsfällen in anderen Ländern schon seit längerer Zeit. Sprossen gedeihen am besten bei Wärme und Feuchtigkeit. Auch für Bakterien sind dies ideale Bedingungen, um sich zu vermehren. Jetzt konnte durch ein neues, hoch empfindliches Analyseverfahren im Mikrobiologie-Labor des Instituts für Hygiene und Umwelt nachgewiesen werden, dass zehn Prozent der Sprossen-Proben aus dem Hamburger Einzelhandel tatsächlich mit Salmonellen belastet waren. Damit nehmen die Keimlinge einen unrühmlichen Spitzenplatz unter den pflanzlichen Lebensmitteln ein. Andere pflanzliche Lebensmittel weisen sehr viel seltener Salmonellen auf.
Salmonellen können durch das Abspülen mit Wasser nicht entfernt werden; auch das zeigen die Untersuchungen im HU. Die krankheitserregenden Bakterien werden nur abgetötet, wenn das Lebensmittel so erhitzt wird, dass für mindestens zehn Minuten eine Kerntemperatur von 70 Grad Celsius erreicht wird. Um gefährliche Durchfall-Erkrankungen zu vermeiden, sollten Verbraucher Sprossen vor dem Verzehr entsprechend lange kochen oder pasteurisierte Ware aus dem Glas verwenden.