Viminacium, Sebien – das „Pompeji des Balkans“

Von römischen Mausoleen, Thermen und Tempeln

Der archäologische Park Viminacium liegt etwa 80 Kilometer östlich von Belgrad in der Nähe des heutigen Kostolac bei Požarevac nicht weit von der Donau entfernt. Hier wird die Zeit der Römer wieder lebendig: An bislang drei freigelegten und der Öffentlichkeit zugänglichen Fundstellen sind verschiedene römische Einrichtungen zu besichtigen – von militärischen Bauten über Badehäuser bis hin zu Kultstätten und Tempeln. Der Eintritt beträgt 200 Dinar (etwa 2,50 Euro) für Erwachsene, Kinder ab sieben Jahren zahlen die Hälfte. Für vierköpfige Familien gibt es zudem einen Pauschalpreis von 400 Dinar (fünf Euro). Weitere Informationen in deutscher Sprache sind verfügbar unter www.viminacium.org.yu . Das römische Lagerleben hautnah erlebbar macht übrigens auch der Event „Roman Night“, der 2008 für den 29. August geplant ist.

Bereits im 19. Jahrhundert begannen in Viminacium erste archäologische Untersuchungen. Intensiviert wurden die Ausgrabungen dann in den letzten 25 Jahren des 20. Jahrhunderts, die bis heute andauern. Bis heute wurden auf dem Gebiet der alten Stadt etwa 10.000 Gräber freigelegt und über 30.000, teils sehr gut erhaltene Objekte aus der römischen Kaiserzeit geborgen.

Viminacium war in der Antike eine wichtige Grenzstadt der damaligen Provinz Moesia. Für die Römer war sie ein Stützpfeiler in der Verteidigung gegen die von Norden einfallenden Barbarenvölker. Heute befindet sich die großflächige Anlage nach wie vor im Ausgrabungsstatus. Zwar konnten schon viele Teile freigelegt und viele Objekte geborgen werden, die Forscher vermuten aber nach wie vor weitere Anlagen. Wegen ihrer Größe und Geschichte wird Viminacium auch das „Pompeji des Balkans“ genannt.

Heute gibt es drei große Gebäudekomplexe in Viminacium zu besichtigen: Am Nordtor erhalten Besucher einen Eindruck, wie mächtig die Befestigungsanlagen der antiken Stadt gewesen sein müssen. Hier beginnen auch die Führungen durch die zugänglichen Fundstellen. Passiert man das Tor, erreicht man die Thermen – in der antiken Stadt das soziale Zentrum der Siedlung. Hier erfährt der Hobbyarchäologe vieles über das Alltagsleben in einer römischen Grenzstadt sowie die für diese Zeit fortschrittliche Technik – sei es die antike Bodenbeheizung oder das Wassersystem. Das dritte freigelegte und für Besucher zugängliche Areal ist das Mausoleum. Neben dem „Freiluftfriedhof“ werden Besucher hier auch durch den Eingang zum Jenseits in mit Fresken bemalte Grabkammern geführt – etwas für die ganz Mutigen. In Zukunft sollen zudem noch zwei weitere Stellen besichtigt werden können: eine weitere, gut erhaltene Grabkammer sowie das Aquädukt. Neben den antiken Gebäuden stehen den Besuchern zudem ein Souvenirshop und ein Restaurant zur Verfügung.
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