FBMA-Fachthema: Strategisches Marketing nach Basel II

In der Märchenstadt Kassel fand am 4. und 5. Dezember 2005 das traditionelle Nikolausmeeting der Region West der Food & Beverage Management Association (FBMA) statt. Getagt wurde hoch über der Stadt im Schlosshotel Wilhelmshöhe, zur Märchenstunde wie sie einst die Gebrüder Grimm in Kassel erlebt haben mochten, ging es tief in den Wald in die Hütt-Brauerei. Den fachlichen Programmteil bestritt Robert Coester von der Kasseler Unternehmensberatung Coester & Schmidt zum Thema „Strategisches Marketing nach Basel II“.

Mit seinem Vortrag fesselte Robert Coester die fünfzig Hoteldirektoren, Gastronomen und Führungskräfte aus allen Bereichen des Gastgewerbes. Der auch für Dehoga, IHK und Sparkassen tätige Referent beleuchtete aus seiner Berufserfahrung sowohl die Seite der Gastronomie und Hotellerie als auch der Banken, wenn es um tragfähige strategische Marketingkonzepte für die Zukunft geht. Die in der Vergangenheit entstanden Überkapazitäten im r la carte-Bereich, bei Sälen und Nebenräumen beruhen nach Einschätzung von Coester auf Fehleinschätzungen des lokalen Marktes, auf gegenseitiges Hochschaukeln der Anbieter und dem Auftreten neue Mitbewerber. Als Entscheidungshilfe für Investitionen sowie als Grundlage für eine durchdachte Unternehmenskonzeption empfahl Coester daher eine Standort- und Marktanalyse und eine Budgetplanung. „Im Unterschied zur betriebswirtschaftlichen Auswertung und Bilanz ist die Budgetplanung zukunftsorientiert, da sie neben einer Kosten- auch eine Ereignisplanung enthält. Die Budgetplanung bildet die Grundlage für ein strategisches Marketing, für Aktionen und Programme“, so der Referent. Nicht nur für den Betrieb selbst sondern auch für die Banken, die seit Basel II bei bestehenden und beantragten Krediten sehr genau das vorgelegte Zahlenmaterial prüfen, ist die Budgetplanung die Grundlage zur Erfolgssicherung. Coester zeigte anhand praktischer Beispiele eine Vielzahl von Möglichkeiten auf, mit denen nachweislich mehr Gäste ins Haus gebracht und damit Mehrumsatz generiert werden kann. „Mit durchdachter Budgetplanung, konsequent umgesetzten Marketingmaßnahmen und daraus resultierenden Umsatzzuwächsen können Unternehmer ihre Glaubwürdigkeit bei Banken untermauern“, so Robert Coester. „Dies ist ein oft unterschätztes Instrument in Bezug auf Unternehmensbewertungen nach Basel II“.

FBMA-Regionaldirektor Josef Schulte, als Interims-Manager auf Sanierungsmanagement spezialisiert, bestätigte aus seiner beruflichen Praxis: „Nur wer rechtzeitig aktiv ist, kann neue Kundenkreise gewinnen und bestehende Kunden reaktivieren. Trotz hoher Arbeitsbelastung müssen wir lernen, die für den Erfolg notwendigen Ideen und Aktionen effektiv umzusetzen und zu verwirklichen. Denn nur durch den Mehrumsatz und damit verbundene Ergebnisverbesserungen sichern wir alle doch unsere Existenz!“

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